Bautagebuch Riveufer
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Sanierung des Promenadenweges erfolgreich beendet
„Das Riveufer ist Halles schönste Flaniermeile an der Saale und gleichermaßen Erholungsgebiet für unsere Bürgerinnen und Bürger als auch Tourismus-Magnet. Nach den Hochwasserschäden 2013 ist die Wiederherstellung und Erneuerung nicht nur unsere Pflicht, sondern auch ein wirkliches Anliegen. Wir danken den Kolleginnen und Kollegen der HWS für die gelungene Zusammenarbeit“ sagt Simone Trettin, Leiterin Freiraumplanung der Stadt Halle.
Seit Februar 2022 erneuert die Stadt Halle (Saale) nach denkmalgerechten Vorgaben den Promenadenbereich am Riveufer – zum einen auf der 940 Meter langen Riveufer-Promenade und zum anderen ab Sommer 2023 auf der rund 1,2 Kilometer langen Riveufer-Straße zwischen Fährstraße und Riveufer Nr. 8 (Kindertagesstätte). Die HWS übernahm als Maßnahmenträger die Instandsetzung des Bereichs der Promenade.
„Wir freuen uns nach knapp einem Jahr Bauzeit unsere Arbeiten an der Promenade erfolgreich abschließen zu können. Wir sind sehr dankbar für den steten und gelungenen Austausch mit der Stadt sowie den Hallenserinnen und Hallensern – sei es gleich zu Beginn, in Form der Bürgerbeteiligung bei der Planung, auf Informationsveranstaltungen oder den unzähligen Gesprächen vor Ort. Das Projekt Riveufer ist ein gemeinsames“ sagt Peter Günther, Geschäftsführer der HWS.
Arbeiten am Promenadenweg und den darunterliegenden Abdeckungen des Hauptabwassersammlers erfolgreich beendet
„Der Hauptabwassersammler unter der Promenade ist eine der wichtigsten Anlagen zur Abwasserableitung der Stadt“ sagt Annette Ueberschär, Abteilungsleiterin der HWS. Der im Jahr 1914 errichtete Kanal dient dem Transport des Abwassers von ca. 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt Halle zum Abwassergroßpumpwerk Tafelwerder, welches das Bindeglied zur zentralen Kläranlage Halle-Nord darstellt. Schwerpunkt der Wiederherstellungsarbeiten bildete ein Austausch der historischen Stahlbetondeckenplatten des Hauptabwassersammlers, die als Unterkonstruktion für den Promenadenweg dienen. Für diese Deckenplatten konnte die nach den heutigen Anforderungen benötigte statische Tragfähigkeit nicht mehr nachgewiesen werden. „Als Folge der speziellen Konstruktionsweise bilden die Deckenplatten des Kanals und der Promenadenweg eine funktionelle Einheit. Die Erneuerung nur eines einzelnen Strukturelementes wäre vor diesem Hintergrund nicht wirtschaftlich und nachhaltig gewesen“ erläutert Florian Hilger, Fachingenieur der HWS. Insgesamt wurden 479 Deckenplatten erneuert und nachlaufend der Promenadenweg hergestellt (Bautagebucheintrag vom 16. Dezember 2022).
Wiederherstellung anliegender Flächen
Während der Baumaßnahmen am Riveufer, widmeten sich die Stadt Halle und die HWS auch der denkmalgerechten Wiederherstellung anliegender Flächen. So wurden die noch vorhandenen Teile des Senkgartens restauriert und der Schiffsanleger „MS Händel II“ barrierefrei ausgebaut (Bautagebucheintrag vom 26. September 2022). Diesen Maßnahmen liegen Baubeschlüsse des Stadtrats aus den Jahren 2018 und 2021 zugrunde. Das Projekt wird durch Mittel des Fluthilfefonds des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.
Umwelt und Natur
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Schutz der Umwelt. Größtes Schutzziel der Stadt Halle und der HWS ist der Baumbestand im gesamten Baustellen-Areal, insbesondere die Baumallee auf der Promenade (Ochsenbrücke bis Rainstraße). Dafür wurden die Baumaßnahmen systematisch dendrologisch, d.h. von einem Baumexperten begleitet (Bautagebucheintrag vom 21. Februar 2022). Gemeinsam mit der Baumschutzkommission wurden die Gehölzarbeiten geprüft und als Ausgleich bereits 480 Strauchpflanzungen vorgenommen, und 20 großkronige heimische Laubbäume gepflanzt (Bautagebucheintrag vom 22. Dezember 2022). Weitere Nachpflanzungen folgen im Umfeld der Baustelleneinrichtung sowie innerhalb des Bankettstreifens nach Abschluss der Straßenbautätigkeiten. Darüber hinaus wurden 2.000 Quadratmeter Rasensaatgut gestreut.
Denkmalschutz
Bei der Wiederherstellung und Erneuerung der Riveufer-Promenade wurden die Belange des Denkmalschutzes stets berücksichtigt. Der Promenadenweg wurde nach denkmalrechtlichen Vorgaben durchgängig mit diagonal verlegten Betonplatten mit Bischofsmütze (Ergänzungsstein) wiederhergestellt. lm oberen Bereich der Promenade wurden auf dem Hauptabwasserkanal der Plattenbelag bis zur Giebichensteinbrücke einheitlich durch Mosaikpflaster ersetzt. An der Ochsenbrücke wurden die vorhandenen Mosaikpflasterflächen nach der Sanierung der Hauptabwasserkanaldecke wieder eingebaut (Bautagebucheintrag vom 8. Juli 2022). Zudem erhielt die Riveufer-Promenade Sitzbänke wie in der Altstadt, deren Formsprache der Entstehungszeit des Riveufers besser entsprechen.
Die Reste des Senkgartens, der in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts vom damaligen Stadtgartenarchitekten Wilhelm Berckling angelegt wurde, sanierten die Projektpartner nach Auflagen der Unteren Denkmalschutzbehörde denkmalgerecht.
Steter Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern
Schon im Vorfeld der geplanten Baumaßnahmen konnten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger am 1. Februar 2022 im Volkspark auf einer Informationsveranstaltung umfassend über den Bauablauf, Gestaltung und Einschränkungen während der Bauzeit am Riveufer informieren (Bautagebucheintrag vom 2. Februar 2022). Auch auf Anregungen der Bürgerinnen und Bürger wurde eingegangen. So entstand beispielsweise auf Kundenwunsch eine bauzeitliche Rampe für die Treppe unterhalb der Giebichensteinbrücke (Bautagebucheintrag vom 18. Februar 2022).
Über den gesamten Zeitraum wurden im Bautagebuch der Stadtwerke Halle die aktuellen Entwicklungen und Baufortschritte ausführlich dokumentiert und fotografisch festgehalten. Vor Ort konnten sich Interessierte an Informationstafeln zur Baustelle, zur Geschichte der Uferstraße und zum Riveufer informieren (Bautagebucheintrag vom 29. März 2022).
29.03.2023
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