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Smart City: Wassersensible Stadtentwicklung in Halle: Das Projekt „Klimasensorik im Lutherviertel“ ist gestartet

Mit dem Ziel, die Stadt für die Herausforderungen des Klimawandels nachhaltig zu rüsten, starten die Stadtwerke Halle, das Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft (KZWW), der Bauverein Halle & Leuna und das Helmholtz-Institut (UFZ) im Rahmen von Smart City ein innovatives Projekt zur wassersensiblen Stadtentwicklung. Unter dem Titel „Klimasensorik im Lutherviertel“ wird der Fokus auf ein effizientes Niederschlagsmanagement gelegt, das sowohl die Begrünung von städtischen Innenhöfen als auch die Reduzierung von Kanalüberlastungen aufgrund von Starkregenereignissen vorantreibt.
Ziel des Projektes: Wassersensibles Management von Niederschlagswasser
Das Projekt soll konkrete Lösungen für die Integration von Niederschlagswasser in städtische Quartiere entwickeln und dabei insbesondere drei zentrale Ziele verfolgen:
Begrünung der Stadt sichern: Niederschlagswasser soll in den Stadtzentren bleiben, um die Vegetation auch bei heißen Sommern und Trockenperioden zu unterstützen.
Klimaverbesserung: Die Verdunstung des Wassers aus den urbanen Flächen trägt zur Abkühlung und Verbesserung des Mikroklimas bei.
Reduzierung des Abflusses in das Kanalnetz: Das Projekt zielt darauf ab, den Anteil des Niederschlagswassers, der in die städtischen Kanäle abfließt, um 20 bis 25 Prozent zu senken, um Überlastungen und Überschwemmungen durch Starkregenereignisse zu vermeiden.
Integration von Smart City Technologien für ein nachhaltiges Stadtklima
Zur Sicherstellung des Erfolgs des Projekts und zur Unterstützung der Klimapotenzialstudie wird das Lutherviertel durch das Smart City-Team der Stadtwerke Halle mit modernen Sensoren ausgestattet. Diese messen kontinuierlich die Bodenfeuchtigkeit, die Wasserstände in den Rigolen, die Niederschlagsmengen und die Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Durch den Einsatz des LoRaWAN-Netzwerks der EVH GmbH, einem Unternehmen der Stadtwerke Halle-Gruppe, werden die Daten in Echtzeit übermittelt, wodurch eine präzise Auswertung möglich wird.
In Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Institut (UFZ) werden die gesammelten Daten in eine umfassende Potenzialstudie integriert. Diese simuliert die Auswirkungen der wassersensiblen Maßnahmen auf die Stadt Halle und ermöglicht eine präzise Abschätzung der Klimaverbesserung sowie der Reduzierung von Kanalnetzbelastungen durch Niederschlagswasser. Ziel ist es, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, das die Stadtverwaltung, Investoren und die organisierte Wohnungswirtschaft als Grundlage für die Umsetzung weiterer Projekte nutzen kann.
Pilotprojekte im Lutherviertel und darüber hinaus
Das Lutherviertel wird als Pilotprojekt genutzt, um innovative Lösungen zur wassersensiblen Stadtgestaltung zu testen. Insbesondere sollen hier die Innenhöfe von Mehrfamilienhäusern umgestaltet werden, um das Niederschlagswasser dort zu speichern und für die Begrünung zu nutzen. Der Bauverein Halle & Leuna hat bereits 2018 ein Pilotprojekt gestartet und mehrere Innenhöfe erfolgreich umgestaltet. Erste Messungen zeigen, dass der Abfluss von Niederschlagswasser aus den umgestalteten Innenhöfen ins Kanalnetz nahezu vollständig reduziert wurde – eine Reduzierung von etwa 50 Prozent.
Ein weiteres Ziel der Umgestaltung ist es, die Temperaturen in den Innenhöfen zu senken. Die durch Verdunstung gekühlten Flächen konnten durch erste Messungen um bis zu 2 Grad Celsius kühler gehalten werden, was vor allem an heißen Sommertagen den Lebenskomfort der Bewohner erhöht.
Langfristige Perspektive für Halle und andere Städte
Das Projekt „Klimasensorik im Lutherviertel“ ist nicht nur auf Halle begrenzt. Es soll als Modell für andere Städte dienen, die mit ähnlichen klimatischen und infrastrukturellen Herausforderungen konfrontiert sind. Die gewonnenen Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen werden auch den Weg für eine breitere Implementierung wassersensibler Stadtentwicklung ebnen, die durch intelligente, datenbasierte Lösungen unterstützt wird.
Fazit: Smarte Lösungen für eine lebenswerte Stadt
„Durch die Nutzung von modernen Smart-City-Technologien und einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Stadtverwaltung und Unternehmen setzen wir ein Zeichen für eine zukunftsfähige und klimafreundliche Stadtentwicklung“, so Sandra Bier von der Unternehmensentwicklung der Stadtwerke Halle. „Mit dem Lutherviertel als Pilotprojekt und der anschließenden Potenzialstudie für die gesamte Stadt Halle möchten wir nicht nur innovative Lösungen testen, sondern auch konkrete Mehrwerte für die Bürger von Halle schaffen sowie Potentiale für eine wassersensible Stadtentwicklung aufzeigen“, ergänzt Jörg Schulze, Leiter des Kompetenzzentrums Wasserwirtschaft. Guido Schwarzendahl, Vorstand des Bauverein Halle & Leuna eG freut sich: „Das Projekt steigert nicht nur die ökologische Qualität, sondern trägt spürbar zur Aufwertung des Wohnumfelds bei – ein echter Mehrwert für unsere Mieterinnen und Mieter.“
Das Projekt zeigt, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können, um die Lebensqualität in urbanen Räumen zu verbessern und gleichzeitig die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern.
So wird Halle zur Smart City, in der Technik nicht nur funktioniert – sondern das Leben der Bürgerinnen und Bürger langfristig angenehmer macht. Alle Informationen zum Gesamtprojekt „Smart City Halle (Saale) finden Interessierte auf www.smartes.halle.de.
Hintergrund
Die Stadt Halle (Saale) hat sich auf den Weg gemacht, Smart City zu werden. 2021 konnte sich die Saalestadt erfolgreich als eine von 73 Kommunen über das Förderprogramm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen als „Smart City Modellprojekt“ qualifizieren. Das Modellprojekt hat bereits die Strategiephase (bis Juni 2023) durchlaufen und befindet sich momentan in einer mehrjährigen Projektentwicklungs- und Umsetzungsphase. Halle konzentriert sich dabei auf drei Handlungsfelder:
- HAL-Plan
- Smart HaNeu
- Integrierte Mobilität
Als starker Partner der Stadt und Innovationstreiber entwickelt die Stadtwerke Halle-Gruppe das Handlungsfeld „Integrierte Mobilität“.
Mit den Modellprojekten Smart Cities besteht für die Stadt Halle (Saale) die Möglichkeit, die Digitalisierung strategisch im Sinne einer sektorenübergreifenden, nachhaltigen Stadtentwicklung zu gestalten. Dabei geht es darum, modellhafte, neue Konzepte, Lösungen und Angebote zu entwickeln, auszuprobieren und diese zu übertragen, sodass diese in weiteren Stadtteilen angewendet werden können und darüber hinaus auch der Metropolregion und der Bundesrepublik zur Verfügung stehen. Die damit entstehende Vernetzung mit anderen Kommunen und Modellen kann eine positive Außenwirkung für Halle (Saale) entfalten. Dabei hat Halle (Saale) die Ambition, eine für andere Kommunen beispielgebende Smart City abzubilden. Weitere Informationen zum Gesamtprogramm „Smart City Halle (Saale) finden Sie unter www.smartes.halle.de.
Über das Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft (KZWW):
Das Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft ist ein interdisziplinäres Forschungsnetzwerk, das Lösungen für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen in urbanen und ländlichen Gebieten entwickelt.
Über das Helmholtz-Institut (UFZ):
Das Helmholtz-Institut für Umweltforschung (UFZ) ist eine führende wissenschaftliche Einrichtung, die innovative Konzepte zur Verbesserung der Umweltbedingungen und zum Schutz der natürlichen Ressourcen entwickelt.
Gefördert durch:


08.07.2025
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