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Erweiterung der Abfallsortieranlage: Jetzt wird Holz als wertvoller Rohstoff aus dem Sperrmüll gewonnen
Nachhaltigkeit durch Innovation prägen die Abfallwirtschaft der Zukunft. Diesbezüglich schlägt die RAB Halle GmbH neue Wege ein. Die Tochtergesellschaft der Stadtwerke Halle GmbH, die im Auftrag der Stadt Halle anfallende Siedlungsabfälle aus Hausmüll und Sperrmüll entsorgt, hat ihre seit 2010 bestehende Restabfallbehandlungsanlage am Standort der Deponie Halle-Lochau um eine voll automatisierte Sperrmüllsortieranlage erweitert. Dieser Erweiterungsbau ist ein Novum. Er trägt nicht nur zur Verbesserung der Ressourcennutzung bei, sondern ermöglicht auch signifikante Einsparungen bei den CO2-Preisabgaben im Rahmen des nationalen Emissionshandels für die Abfallverbrennung.

Quelle: Stadtwerke Halle GmbH
Datum: 3. März 2025

Quelle: Stadtwerke Halle GmbH
Datum: 3. März 2025

Quelle: Stadtwerke Halle GmbH
Datum: 3. März 2025

Quelle: Stadtwerke Halle GmbH
Datum: 3. März 2025

Quelle: Stadtwerke Halle / ESMERO
Datum: 3. März 2025
Nach erfolgreichem Probebetrieb ist die neue Sortieranlage Anfang dieses Jahres in Betrieb gegangen. Mit einer Investition von rund 1,25 Millionen Euro setzt die RAB Halle GmbH einen wichtigen Meilenstein für eine nachhaltige moderne Abfallwirtschaft.
Automatisierte Sperrmüllsortierung
Bislang wurden Rest- und Sperrmüllabfälle der Stadt Halle immer zusammen verarbeitet. Sperrmüll, der aus einer Vielzahl von Materialien wie Metallen, Nichtmetallen und vor allem Altholz besteht, wurde wie Hausmüll behandelt und zu einem großen Teil als Ersatzbrennstoff aufbereitet. „Ziel der Erweiterung war es, den Anteil der thermisch verwerteten Abfälle zugunsten der stofflichen Verwertung zu senken. Dabei galt es, insbesondere das verwertbare Altholz effizienter aus dem Sperrmüll zu extrahieren, ohne dass händische, arbeitsintensive Sortierung erforderlich wird“, so Burkhardt Jänicke, Geschäftsführer der RAB Halle GmbH.
Technisch bot sich als Lösung hierfür eine Kombination aus bewährten Sortiertechniken an, die jetzt aber erstmals für die Sperrmüllsortierung eingesetzt wurden. Im Mittelpunkt der neuen Anlage wurden drei hochmoderne Systeme kombiniert: eine Siebtrommel, ein Windsichter und der innovative Ballistor. Das Zusammenspiel dieser Trilogie ermöglicht eine präzise Trennung des Sperrmülls in verschiedene Fraktionen.
Effiziente Trennung durch hochmoderne Technologie
Der Sortierprozess beginnt zunächst mit einer groben Vorsortierung durch einen Bagger. Danach wird das Material durch einen Shredder auf max. 300 mm zerkleinert. Danach beginnt der eigentliche Sortierprozess. Zunächst werden die enthaltenen Metalle aussortiert, nachfolgend wird der Sperrmüll in der Siebtrommel gesiebt. Alle Materialien, die kleiner als 20 Millimeter sind, werden ausgesiebt. Dies umfasst vor allem kleinere Holzspäne, die sich für die Wiederverwertung eignen. Alles, was größer ist, wird auf einem Förderband transportiert, wo im nächsten Schritt der Windsichter Leichtgüter wie Plastik und Folien absaugt. Der verbleibende gröbere Sperrmüll wird anschließend durch den Ballistor bearbeitet. Dieser nutzt mechanische Bewegungen, um das wertvolle Holz von den verbliebenen, artfremden Gegenständen und Materialien zu trennen.
Wertstoffrückgewinnung und Kreislaufwirtschaft
Diese doppelte Wertschöpfung fördert die nachhaltige Kreislaufwirtschaft und sorgt sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich für langfristige Vorteile. Die in der neuen Anlage gewonnenen Holzfraktionen von fein bis grob werden im Nachgang entweder stofflich verwertet, zum Beispiel für die Produktion von Spanplatten genutzt, oder in den Kreislauf der thermischen Energiegewinnung über Biomassekraftwerke zurückgeführt. Dabei wird stets auch der betriebswirtschaftliche Aspekt berücksichtigt: Die Verwertung der Holzreste erfolgt dort, wo der größte finanzielle Ertrag erzielt werden kann.
Nachhaltigkeit und Kostensenkung durch CO2-Reduzierung
Ein ganz entscheidender Vorteil der neuen Sortieranlage geht einher mit der Senkung der CO2-Preisabgaben. Ab dem Jahr 2023 wurden auch die CO2-Emissionen der Abfallverbrennung im Rahmen des nationalen Emissionshandels berücksichtigt, was zu zusätzlichen Kosten für die Verbrennung von Abfällen führt. Durch die verbesserte Trennung von Wertstoffen, insbesondere Holz, wird der Anteil des Abfalls, der als Ersatzbrennstoff verbrannt werden muss, deutlich reduziert. Diese Maßnahme minimiert auch die CO2-Abgaben, die für die RAB Halle GmbH durch den Emissionshandel entstehen. Bislang war es so, dass von den jährlich ca. 10.000 Tonnen Sperrmüll rund 9.000 Tonnen zu Ersatzbrennstoff verarbeitet wurden.
„Dank der neuen Technologie können wir nun deutlich mehr wertvolle Ressourcen aus dem Sperrmüll gewinnen und gleichzeitig den CO2-Ausstoß bei der Abfallverbrennung reduzieren“, erklärt Burkhardt Jänicke und untermauert das mit Zahlen. „Insgesamt“, so Jänicke, „konnten die Kostensteigerungen durch die CO2-Abgabe um mehr als 20 Prozent reduziert werden, was sich entsprechend positiv in der Gebührenkalkulation 2025/2026 auswirkt.“ Diese Investition führe somit zu spürbaren finanziellen Entlastungen für die Stadt Halle und deren Bürgerinnen und Bürger.
04.03.2025
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