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Charité-Studie: Kaum Ansteckungen im ÖPNV

Ein Mitarbeiter mit roter Arbeitskleidung reinigt einen Teil eines Busses. Die Person ist verschwommen zu sehen. Im Vordergrund ist das Logo der HAVAG auf einem Fahrkartenautomaten zu sehen.
Bus-Desinfektion (Foto: Stadtwerke Halle GmbH)

Im Vergleich zum Individualverkehr führt die regelmäßige Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), unter Beachtung der Schutzmaßnahmen, nicht zu einem erhöhten Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion. Das haben Wissenschaftler der Charité erstmals in einer Studie herausgefunden, die die Bundesländer und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Auftrag gegeben hatten. Seit Pandemiebeginn unternimmt die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG), ein Unternehmen der Stadtwerke Halle-Gruppe,  große Anstrengungen zur Durchsetzung dieser Schutzmaßnahmen.

Die Charité Research Organisation (CRO) hat im Frühjahr 2021 über vier Wochen lang insgesamt 681 Freiwillige (16 bis 65 Jahre) auf dem Weg zur Arbeit, Schule oder Ausbildung begleitet. Dabei wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufällig auf die beiden Gruppen ÖPNV und Individualverkehr (z. B. Auto oder Fahrrad) aufgeteilt. Medizinische Untersuchungen in Form von PCR- oder Antikörper-Testung fanden zu Beginn und Ende des Beobachtungszeitraums, sowie eine Woche danach statt. Darüber hinaus führten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein digitales Tagebuch, in dem zusätzlich tägliche Kontakte, Erkältungssymptome und die Einhaltung der Hygieneregeln im ÖPNV festgehalten wurden.

Die zentralen Ergebnisse der Pendler-Coronastudie

Die Wissenschaftler der Charité konnten keinen Unterschied in Hinblick auf das SARS-CoV2-Infektionsrisiko bei der Wahl des Verkehrsmittels feststellen. Somit führte die ÖPNV-Nutzung nicht zu einem erhöhten Infektionsrisiko. Auch in der Einzelbetrachtung verschiedener öffentlicher Verkehrsmittel hat die Studie keinen Unterschied festgestellt. Die Nutzung von Bussen, Straßenbahnen oder U- und S-Bahnen war gleichermaßen sicher.

Die Pflicht zum Tragen einer medizinischen bzw. FFP2-Maske, Abstand, Lüften und zusätzliche Hygienemaßnahmen der Verkehrsunternehmen tragen zum positiven Studienergebnis bei.

Schutzmaßnahmen der HAVAG

„Schon seit Beginn der Pandemie unternehmen wir als HAVAG große Anstrengungen zum Schutz unserer Fahrgäste und Mitarbeitenden. Wir sehen uns durch die erfreulichen Erkenntnisse der Studie bestätigt, in Zeiten der Pandemie durch unsere konsequenten Maßnahmen Verlässlichkeit und eine sichere Mobilität zu gewährleisten“, sagt Vinzenz Schwarz, Vorstand der Halleschen Verkehrs-AG. So werden die Straßenbahntüren und die mittleren Bustüren an allen Haltestellen automatisch geöffnet, um einen möglichst hohen Luftaustausch zu gewährleisten. Alle Fahrzeuge werden täglich fachkundig gereinigt. Zudem setzt die HAVAG größere Fahrzeuge ein, damit sich die Fahrgäste besser verteilen können.

Laut Infektionsschutzgesetz sind alle Fahrgäste (exkl. Ausnahmefälle, z. B. bei Schwangerschaft) verpflichtet, eine FFP2- bzw. vergleichbare Atemschutzmaske zu tragen. Die HAVAG verstärkt ihre Kontrollen zur Einhaltung dieser Verpflichtung durch zusätzliche Kontrollteams und durch Servicepersonale, welche auch durch die Polizei Halle (Saale) unterstützt werden. Darüber hinaus verteilten Azubi-Teams kostenlose FFP2-Masken in den Fahrzeugen.

Mehr Informationen befinden sich im ständig aktualisierten Corona-FAQ.

10.05.2021