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"architectura hydraulica" zeigt Funde
Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September 2019, wird im Foyer des halleschen Stadtbades um 11 Uhr die Ausstellung „VERSORGEN – architectura hydraulica“ eröffnet. Gezeigt werden archäologische Funde, die während des STADTBAHN-Bauprojekts in der Großen Steinstraße gefunden worden sind. Eine Schaubohrung demonstriert, mit welchen Werkzeugen damals aus Baumstämmen Holzwasserleitungen gefertigt wurden. Die Ausstellung wird ein halbes Jahr während der Öffnungszeiten des Stadtbades in der Schimmelstraße 1 zu sehen sein. Zum Tag des offenen Denkmals ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Im Stadtbad tauchen Gäste ab dem 8. September tief in die Vergangenheit ein. Hier präsentieren die Stadtwerke Halle Holzwasserleitungen, die jüngst bei Grabungen in der Großen Steinstraße ans Tageslicht kamen und durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) für die Schau zur Verfügung gestellt wurden. Die Verbindung liegt nahe, denn die Wasserversorgung ist eines der Geschäftsfelder der Stadtwerke Halle. Die Holzwasserleitungen wurden vom LDA mittels Jahresringmethode (Dendrochronologie) auf die Zeit zwischen 1500 und 1800 datiert. Es handelt sich dabei überwiegend um historische Holzwasserleitungen, die ab dem 15. Jahrhundert Frischwasser in die Stadt geleitet haben. Die archäologischen Funde deuten so auf ein erstes Wasserversorgungssystem und Wasserkünste in der Saalestadt hin und geben damit Auskunft über das frühneuzeitliche Zusammenleben in der Stadt Halle. Aber wie hat Wasserversorgung vor 400 Jahren funktioniert?
Die beiden Kuratoren und Gestalter Gregor Müller und Benjamin Schief haben für die Ausstellung Material zusammengetragen, mit dem die Herstellung und Nutzung dieses Versorgungswerkes erklärt werden. „Vier Stationen thematisieren die Funde und beleuchten sie aus verschiedenen Perspektiven“, so Benjamin Schief.
Die Ausstellung zeigt mittels archäologischer Funde, verschiedener Handwerkszeuge zur Herstellung von Holzwasserleitungen, Auszügen wissenschaftlicher Dokumente, historischer Lithografien und Malereien, welche zivilisatorische Errungenschaft die Wasserkunst für die Bevölkerung der Stadt Halle darstellt. „Die architectura hydraulica trug wesentlich zur Hygienisierung bei und konnte dabei helfen, tödliche Krankheiten aus der Stadt zu verbannen, brachte aber gleichzeitig neue Gefahren mit sich“, so Gregor Müller.
Unterstützt wird die Ausstellung mit Exponaten vom Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege, dem Wassertürme e. V. und dem Salinemuseum. Weitere Kooperationspartner der Ausstellung sind die Franckeschen Stiftungen, das Stadtarchiv Halle und der Förderverein Zukunft Stadtbad Halle (Saale).
Nach der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag 11 Uhr wird es Vorführungen geben, die zeigen, wie diese Holzwasserleitungen einst hergestellt wurden. Diese Schaubohrung wird von Volker Voigt vom Salinemuseum dankenswerterweise durchgeführt.
Außerdem bietet der Förderverein Zukunft Stadtbad Halle e.V. zu jeder vollen Stunde (außer 11 Uhr zur Ausstellungseröffnung) mit der Unterstützung durch die Bäder Halle GmbH Führungen auf den Turm des Stadtbades an. Die Teilnahme an den Führungen kann ausschließlich nach Voranmeldung unter der Telefonnummer (0345) 581 73 900 (Stadtbad) oder vor Ort im Stadtbad erfolgen. Spenden für das Stadtbad nimmt der Förderverein an diesem Tag gern in Empfang.
05.09.2019
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