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Saaleausbau soll kommen / Neue Zahlen belegen Transportbedarf bei lokaler Wirtschaft
Schiene voll, Straße dicht: Zunehmend zur Alternative werden Wasserstraßen. Neue Zahlen belegen, dass Wirtschaft und Tourismus die Saale als Wasserstraße nutzen wollen. Neben der Transportschifffahrt hat auch die Schiffstouristik großes Interesse, auf der Saale bis nach Halle zu fahren. "Deshalb ist es wichtig, dass die Saale als Bundeswasserstrasse erhalten bleibt“, sagt Matthias Lux, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Halle. Die Fertigstellung der Schiffbarkeit der Saale soll jetzt wieder in den Bundesverkehrswegeplan 2015 aufgenommen werden. Um die Aufnahme des Saaleausbaues in den Plan zu überprüfen, hat die Bundesregierung die Planco Consulting GmbH damit beauftragt, bei der lokalen Wirtschaft Bedarfsmengen für Transporte auf der Saale zu erfragen. Die sind seit der Befragung 2012 von 2,1 Mio. auf 2,5 Mio. Tonnen pro Jahr gestiegen. Der gewünschte Transport über den Hafen Halle hat sich seit 2012 sogar verdreifacht.
„Da der Bedarf bei Wirtschaft und Tourismus vorliegt, die Saale als Wasserstraße zu nutzen, gehen wir davon aus, dass nun endlich eine klare Entscheidung für den Saaleausbau getroffen wird. Unsere Kunden wünschen erstens Green-Logistik unter dem Aspekt der CO2-Einsparung, schätzen zweitens gerade bei Massengut die geringeren Kosten im Gegensatz zu Schiene oder Straße und drittens, dass es keine Einschränkung von Tonnagen und kein Sonn- und Feiertagsvebot wie auf Straßen gibt“, weiß Dirk Lindemann, Geschäftsführer der Hafen Halle GmbH, einem Unternehmen der Stadtwerke Halle. Insgesamt wurden 17 Unternehmen von der Planco Consulting GmbH befragt. Dabei ergab sich ein Transportbedarf von über 2,5 Mio. Tonnen. Im Jahr 2012 waren es nur 2,1 Mio. Tonnen. Beachtlich dabei: Viele Unternehmen würden über den Hafen Halle Schifftransporte durchführen mit einem Bedarf knapp 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr – mit steigender Tendenz. Die letzte Befragung im Jahr 2012 ergab damals nur einen Transportbedarf von 370.000 Tonnen. Über den Hafen Halle wollen unter anderen folgende Unternehmen Schifftransporte realisieren: Mitteldeutsche Baustoffe GmbH, TSR Recycling, Hallesche Ölverarbeitungswerke GmbH, MKM GmbH, Finsterwalder, Kaolin-und Tonwerke Salzmünde GmbH, Oil Trading Kraftstoff GmbH.
Dass bei der lokalen Wirtschaft der Bedarf und das Interesse, die Saale als Wasserstraße zu nutzen, vorliegen, haben die Kundengespräche im Jahr 2014 gezeigt. Ob Steine, Erden, Kiese, Schrott, Container oder Biodiesel - die breit gefächerte Angebotspalette für den Umschlag im Hafen Halle erleichtert der lokalen Wirtschaft die Entscheidung für den Transport per Tankschiff. „Die kostengünstigen Biodieseltransporte mit dem Tankschiff erhoffen die Ansiedler des Hafens so schnell wie möglich“, erklärt Dirk Lindemann. Bisher konnten die Wirtschaftsunternehmen - sehr zu ihrem Leidwesen - keinen wirtschaftlichen Transport über die Saale als Wasserstraße nutzen, da der Schwerpunkt der Saale kurz vor der Mündung in die Elbe nur eine Auslastung der Schiffe mit 50 bis 70 Prozent zulässt.
Neben der Transportschifffahrt hat aber auch die Schiffstouristik ein großes Interesse, mit ihren Passagierschiffen auf der Saale bis zum Hafen Halle zu fahren. Das zeigen die Anfragen von Flußkreuzfahrtunternehmen, die nach Anlegemöglichkeiten im Hafen für den Ein- und Ausstieg ihrer Passagiere fragen. Erst kürzlich mussten wegen der zu geringen Wassertiefe der Saale kurz vor der Elbe rund 50 Halle-Touristen aus Mecklenburg in Aken an der Elbe mit dem Bus nach Bernburg gefahren und von dort mit Schiff „Georg-Friedrich-Händel“ abgeholt werden. Sie hatten von Malchow aus eine mehrtägige Flussreise mit Hotelübernachtungen bis nach Halle (Saale) gebucht. Doch die Engstelle der Saale an der Elbmündung war, trotz der Hoffnung auf ausreichend Tiefgang, unpassierbar. Es gibt also einen Bedarf für Flusstourismus bis Halle, aber die Saale muss schiffbar sein.
01.07.2015
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