Das Bild zeigt eine blonde junge Frau mit Brille, die eine rote Jacke mit dem Logo der Stadtwerke Halle trägt und einen Block unter dem Arm hat. Im Hintergrund wird befindet sich eine Bushaltestelle, die von zwei Personen in orangefarbenen Hosen gesäubert wird. Es ist Nacht und die Straßenlaternen leuchten hell.

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Stadtwerke Halle Blog - Hinter den Kulissen

Werfen Sie in unserem Blog einen Blick hinter die Kulissen der Stadtwerke Halle! Unsere Autorinnen und Autoren nehmen Sie mit auf spannende Geschichten aus der gesamten Stadtwerke Halle-Welt.

Zwischen Europa und Asien

Eine junge Dame lächelt in die Kamera. Sie sitzt auf einem Bürostuhl. Links ist ein Bildschirm von hinten zu sehen und ein pinkfarbener Ordner. Sie lehnt mit beiden Armen auf dem Tisch.
Anahit absolvierte ihr Praktikum in der Abteilung Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Halle GmbH. (Foto: Stadtwerke Halle GmbH)

von: Anahit

Auf den hohen Bergen, wo der Schnee niemals schmilzt, zwischen Europa und Asien, liegt das Land der Sonne, der köstlichen Früchte und der reichen Kultur. Armenien ist zweifellos einer der schönsten Orte der Erde.

Mein Name ist Anahit und ich komme aus Jerewan, der Hauptstadt Armeniens. Ich bin 18 Jahre alt und mache eine Ausbildung als Reiseführerin am Jerewaner staatliches geisteswissenschaftliches College, wo ich seit zwei Jahren Deutsch lerne. 

Im College war ich Mitglied des Deutschen Intensivkurs. Dort haben wir Prädikat B1 erreicht und haben letzten Dezember DSD2 Prüfung für C1 bestanden. Meine Schule versteht und schätzt die Wichtigkeit von Fremdsprachenkenntnissen und organisiert deshalb viele interessante Programme, darunter ein Austauschprogramm durch die Partnerschaft mit dem Elisabeth-Gymnasium in Halle (Saale). Aus vielen Bewerbern wurden in einem Interview nach bestimmten Kriterien nur zehn Schüler ausgewählt, und zum Glück war ich einer von ihnen. Nach vielen Verzögerungen wegen des Coronavirus wurde das Programm letzten September endlich realisiert, als die Schüler aus Deutschland nach Armenien kamen. Es war eine wertvolle Erfahrung für beide Seiten, da die Armenier ihre Deutsch- und Tourismuskenntnisse praktisch anwenden und verbessern konnten (wir organisierten Ausflüge zu berühmten Sehenswürdigkeiten des Landes) und die Deutschen unsere Kultur, Traditionen und Geschichte kennenlernten.

Armenische Schüler und die Führerinnen (Deutschlehrerin Frau Miskaryan und Schulleiterin Frau Minasyan) kamen am 23. Januar 2023 nach Deutschland und bleiben bis zum 03. Februar. Wir leben hier in den Häusern unserer Partner, sogenannten Gastfamilien. Meine Gastfamilie besteht aus meiner Partnerin, ihren Eltern, ihrem jüngeren Bruder und einer entzückenden Katze namens Rosie.

In Deutschland habe ich schon einige schöne Erfahrungen gesammelt.  Am nächsten Tag unserer Ankunft haben wir eine Stadtrundfahrt gemacht, den Marktplatz und die älteste Schokoladenfabrik Deutschlands, das Halloren Museum, besucht. Letzten Donnerstag hatten wir eine wundervolle 2-tägige Tour in die Hauptstadt, wo wir den Alexanderplatz, den Turm, die East Side Gallery, die Armenische Botschaft und vieles mehr besichtigt haben. Berlin hat mich mit seiner Multikulturalität und Vielseitigkeit sehr beeindruckt: Eine mittelalterliche Kirche neben einem Einkaufszentrum, Graffiti-Wände vor schickem Theater. All diese Kontraste machen es sehr einzigartig. Wir hatten auch eine Reise nach Leipzig, haben eine schöne Ausstellung im Museum der bildenden Künste und ein Stück im Theater gesehen.

Das größte Ziel unseres Austauschs ist das Lernen. Es ist das einzige Schulaustauschprogramm in Armenien, bei dem Schüler*innen ein kurzes Praktikum machen können. Ich bin jetzt bei den Stadtwerken Halle, bei der Unternehmenskommunikation. In den letzten zwei Tagen habe ich die Infrastruktur der SWH kennengelernt, an mehreren Meetings teilgenommen, das Berufsleben in Aktion gesehen und die Chance bekommen, meine Deutschkenntnisse anzuwenden und zu verbessern.

Die meisten Menschen außerhalb der Kaukasusregion wissen sehr wenig über Armenien. Viele Europäer, mit denen ich spreche, haben noch nie von dem Land gehört. Ich war jedoch froh zu erfahren, dass viele Deutsche hier nicht nur von Armenien gehört haben, sondern auch die Hauptstadt Jerewan und den heiligen Berg Ararat kennen.

Ein berühmtes Stereotyp besagt, dass die Deutschen zurückhaltend, sogar kaltherzig sind, und ich war darauf vorbereitet, unfreundliche Menschen zu treffen. Ich habe jedoch gelernt, dass die Deutschen die freundlichsten und nettesten Menschen sind, die ich getroffen habe. jeden Morgen grüßen mich Fremde mit einem Lächeln, begleiten mich wenn ich nach dem Weg frage, und bei SWH war jeder Mitarbeiter, den ich getroffen habe, sehr hilfreich und unterstützend, wofür ich sehr dankbar bin.

Eine andere Sache, die mich überrascht hat, sind die Gebäude und die Straßen. die meisten Gebäude hier in der Halle sind 4-5 Stockwerke hoch, während in Jerewan die meisten höher als 10 sind. die Straßen hier verwirren mich immer noch mit ihrem verworrenen und verdrehten Art.

Es gibt zwei Dinge, die ich hier am meisten mag. Der erste ist die Mentalität der Menschen, ihre Sicht auf das Leben. Meiner Meinung nach sind die Menschen hier freier und haben weniger Grenzen. Sie sind nicht auf die Meinung anderer angewiesen, was sie selbstbewusster macht. Ich wünschte, mehr Menschen wären so. Das zweite sind die ruhigen, gemütlichen Viertel. Ich kann stundenlang mit meiner Kamera durch die schönen Straßen laufen und Fotos von Häusern und Parks machen, die in der Dämmerung so magisch werden.

02.02.2023