Stadtwerke Halle Blog - Hinter den Kulissen
Werfen Sie in unserem Blog einen Blick hinter die Kulissen der Stadtwerke Halle! Unsere Autorinnen und Autoren nehmen Sie mit auf spannende Geschichten aus der gesamten Stadtwerke Halle-Welt.
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Flaniermeile geht zur Kur
Saaleweg, Uferstraße, Giebichensteiner Straße oder auch Fritz-Weineck-Ufer – Halles schönste Flaniermeile an der Saale hatte schon viele Namen. Bereits vor 100 Jahren trugen Hallenserinnen und Hallenser auf der Promenade am Riveufer Spitzenkleider, Strohhüte und Gehstöcke neuester Mode spazieren. Am Riveufer wird jetzt Hand angelegt und manches neu.
Schon seit 2016 beugen sich die Stadtverwaltung und die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS) über Pläne für das Großprojekt. Nun geht es los. Denkmalgerecht wird der Promenadenbereich auf knapp einem Kilometer Länge zwischen Fährstraße und Riveufer 8 instandgesetzt.
Die grüne Lunge Halles ist seit jeher ein beliebter Erholungsort. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gab es allerdings an dieser Stelle neben der Saale nur einen schmalen Fußpfad, der Rest bestand aus unwegsamen Porphyrgestein. Unter Federführung von Richard Robert Rive, ab 1906 langjähriger Oberbürgermeister Halles, änderte sich das Gesicht des Saaleufers völlig. Beginnend 1913 wurde es komplett umgestaltet, erhielt eine 600 Meter lange Futtermauer, Eisengeländer und massive Gondelhäuser. Dabei dient die Betonabdeckung des darunterliegenden damals hochmodernen, neuen Hauptwassersammlers bis heute als tragfähige Unterkonstruktion für den Gehweg mit Allee. Und während die Spaziergänger auf der Promenade noch den Blick auf den Fluss genießen, schaut einer in den Untergrund
Bauprojekt Hauptwasserkanal und Promenade.
Florian Taugnitz, Experte für Kanalinstandsetzung und Projektingenieur bei der HWS, kennt die Bausubstanz des Großkanals. Der 28-Jährige betreut das Projekt seitens der HWS: „Für mich ist das sehr spannend. Hier unten sieht man auch deutlich, was für die meisten gar nicht klar ist: Gehweg und Kanal hängen zusammen.“ Florian Taugnitz weiß, dass die Wiederherstellung notwendig ist. Das Hochwasser von 2013 hat an den Freianlagen des Riveufers schwere Schäden verursacht. Hinzu kommen die Spuren von über 100 Jahren Nutzung. Betroffen sind vor allem die Stahlbetondeckenplatten. Sie dienen der Lastverteilung. Um die Sicherheit auch für die nächsten Jahrzehnte zu gewährleisten, muss hier gehandelt werden. Und weil der Hauptabwassersammler als Unterkonstruktion des Promenadenwegs eben von diesem nicht getrennt betrachtet werden kann, duldet die Instandsetzung des Areals nun keinen Aufschub mehr. Los ging es schon im Februar mit der Wiederherstellung der Abdeckung des Hauptabwassersammlers sowie des Gehwegs samt Allee. Insgesamt zwei Bauabschnitte sind vorgesehen.
Schützenswerte Bäume.
Das größte Schutzziel der HWS ist der Baumbestand im gesamten Areal und vor allem die Baumallee auf der Promenade. Deswegen begleiten auch Dendrologen, das sind Experten für Bäume, und Ökologen das Projekt. Nach einem langwierigen Prozess von Wurzeluntersuchungen, Vermessungen und Probenentnahmen stand fest: insgesamt 27 antragspflichtige Bäume mussten gefällt werden. Glücklicherweise nur fünf davon aus der Lindenallee. Sie alle ersetzen die Stadtwerke später mit bereits großkronigen heimischen Laubbäumen. Die anderen Bäume werden während der Baumaßnahmen besonders geschützt. Holzmäntel sichern die Stämme, Fachverständige helfen beim Schutz freizulegender Wurzeln.
Auf Wanderschaft.
Bei den begonnenen Bauarbeiten handelt es sich um eine sogenannte Wanderbaustelle. Alle Baumaßnahmen finden dabei abschnittsweise statt. Gesperrt wird immer nur der Bauabschnitt, der gerade umgebaut wird. Ein Behelfsweg sorgt dafür, dass Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende die Baustelle jederzeit passieren können. Notwendige Vollsperrungen werden so kurz wie möglich gehalten. Die Wiederherstellung der schönsten Flaniermeile Halle
Darauf dürfen sich alle freuen: Vorteile auf einen Blick.
- Bauabschnitte Promenade
- Bauabschnitt 1: Fährstraße bis zur Rainstraße – Länge ca. 300 Meter
- Bauabschnitt 2: Rainstraße bis zur Ochsenbrücke – Länge ca. 700 Meter
Die Zeit der Bauarbeiten nutzen die Projektpartner, um anliegende Flächen neu zu gestalten.
Auf dieser Seite finden Interessierte auch immer aktuelle Informationen rund um das Riveufer: www.swh.de/riveufer.
19.03.2022
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