Das Bild zeigt eine blonde junge Frau mit Brille, die eine rote Jacke mit dem Logo der Stadtwerke Halle trägt und einen Block unter dem Arm hat. Im Hintergrund wird befindet sich eine Bushaltestelle, die von zwei Personen in orangefarbenen Hosen gesäubert wird. Es ist Nacht und die Straßenlaternen leuchten hell.

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Stadtwerke Halle Blog - Hinter den Kulissen

Werfen Sie in unserem Blog einen Blick hinter die Kulissen der Stadtwerke Halle! Unsere Autorinnen und Autoren nehmen Sie mit auf spannende Geschichten aus der gesamten Stadtwerke Halle-Welt.

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Was macht die Straßenbahn der Zukunft attraktiv für Fahrgäste? Das fragte die HAVAG viele in der Stadt, bevor sie eine neue Fahrzeuggeneration bestellt. Andreas Völker und Regina Goldammer kennen die Antworten. (Foto: Agentur Kappa / Felix Abraham)

Die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) investiert in die Zukunft. Bis 2027 schafft das Unternehmen 56 neue Straßenbahnen an. Die erste Niederflurgeneration der MGT6-Flotte wird damit komplett ersetzt. Ganz wichtig bei der größten Investition seit zwei Jahrzehnten: die Bedürfnisse und Wünsche der Kundinnen und Kunden. Ein wichtiger Gradmesser dabei sind aktuelle Umfragen und der Fahrgastbeirat.

Hans-Joachim Berkes, Vorsitzender des Fahrgastbeirats der HAVAG (Foto: Agentur Kappa / Felix Abraham)

Ein Nachmittag im Januar 2021. Über Laptop, Tablet und Co. diskutieren engagierte Mitglieder des Fahrgastbeirats eifrig. Ihr Gesprächsthema: mögliche Ausstattungsmerkmale für die neuen Trams. Am Ende des Treffens steht sie fest, eine Liste mit Vorschlägen und Prioritäten. Daraus entwickelt die HAVAG nun ein Lastenheft. Es ist Grundlage für den nötigen Beschaffungsprozess.

Hans-Joachim Berkes, Vorsitzender des Fahrgastbeirats, freut sich: „Die HAVAG hat den Fahrgastbeirat zum richtigen Zeitpunkt eingebunden. Denn wir haben aufgrund unserer Mitgliederstruktur das nötige Wissen, welche Wünsche und Anforderungen an die Straßenbahnen gestellt werden. Das möchten wir natürlich gerne einbringen, um das Straßenbahnfahren auch zukünftig weiter attraktiv zu machen.“ Hans-Joachim Berkes, Vorsitzender des Fahrgastbeirats der HAVAG

Arbeitsgruppe berät HAVAG

Studierende, Senioren und Seniorinnen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Migrationshintergrund und Tourismusvertretungen – sie alle sind im Fahrgastbeirat vertreten. So erhält die HAVAG ein breit gefächertes Meinungsbild und vielschichtige Ansätze – nicht nur für dieses Vorhaben.

Regina Goldammer, Mitglied im Fahrgastbeirat und Leiterin der AG „Fahrzeugbeschaffung“ (Foto: Agentur Kappa / Felix Abraham)

Regina Goldammer ist eines von 18 Mitgliedern im Fahrgastbeirat und Leiterin der neugegründeten Arbeitsgruppe (AG) „Fahrzeugbeschaffung“. Seit 2016 gehört die 42-Jährige als Betreuerin des Stadtschülerrates als Mitglied dazu. Sie begrüßt die neue Investition und die intensive Zusammenarbeit mit der HAVAG. Ihr ist es wichtig, dass das Verkehrsunternehmen die Sicht der Fahrgäste einbezieht. Schließlich sollen sie sich in den nächsten Jahren in den neuen Straßenbahnen wohlfühlen.

„Die Anschaffung neuer Straßenbahnen ist generell eine gute Idee. Und dass wir als Fahrgastbeirat eingebunden werden, bevor alles in Sack und Tüten ist, zeigt, dass es der HAVAG am Herzen liegt, die Investition gemeinsam mit ihren Fahrgästen umzusetzen. Wir beraten die HAVAG gern.“ Regina Goldammer, Mitglied im Fahrgastbeirat und Leiterin der AG „Fahrzeugbeschaffung“

Als Leiterin der Arbeitsgruppe führte Regina Goldammer die bisherige Diskussion um mögliche Funktionen und Ausstattungsmerkmale im Innenraum der neuen Bahnen. „Erstaunlicherweise waren sich alle Teilnehmenden schnell einig darüber, wie die zukünftigen Straßenbahnen für Halle ausgestattet werden könnten. Unsere Vorschläge haben wir an die technischen Gegebenheiten angepasst. Damit hat die HAVAG eine stattliche Liste an die Hand bekommen. Darin haben wir festgehalten, was uns wichtig ist. Nun sind wir auf den weiteren Austausch gespannt“, so Regina Goldammer. Unter anderem fanden Anforderungen wie „temperierte Bahnen“, „Fahrkartenautomaten in der Bahn“, „Platz, Multifunktionsflächen, breite Gänge“ oder „Haltegriffe für Kinder“ Einzug auf die Wunschliste des Fahrgastbeirates. WLAN oder USB-Ladestationen für Handys hingegen muss es in den neuen Trams nicht unbedingt geben. Die kurzen Fahrtzeiten von Haltestelle zu Haltestelle sprechen dagegen. Darin waren sich alle einig.

Kundenumfrage ist Richtschnur

Andreas Völker, HAVAG- Marketingleiter (Foto: Agentur Kappa / Felix Abraham)

Neben dem Fahrgastbeirat zieht die HAVAG regelmäßig die Ergebnisse ihrer aktuellen Kundenumfrage zu Rate, um ihr Angebot für die Fahrgäste attraktiver zu machen. Auch jetzt liegt die Umfrage auf den Tischen der HAVAG-Planerinnen und Planer und dient ihnen als Ideengeberin. HAVAG- Marketingleiter Andreas Völker gibt Einblicke: „In vielen Bereichen gibt es positive Bewertungen für die HAVAG. Besonders freuen wir uns, dass unsere Investitionen der letzten Jahre in mehr Service und Qualität honoriert werden. In vielen Kategorien liegt die Zufriedenheit über dem deutschen Durchschnitt. Allerdings kennen wir auch unsere Schwachstellen und wissen, was in den nächsten Jahren noch zu tun ist. Die geplante Fahrzeugbeschaffung nutzen wir, um an weiteren Stellschrauben zu drehen, etwa beim Komfort und der Bequemlichkeit der Bahnen.“

Mit dem Öffentlichen Nahverkehr geht es umweltfreundlich und bequem durch Halle. Dafür sorgt zukünftig auch die neue Fahrzeuggeneration. (Foto: Agentur Kappa / Adrian Groß)

So gerüstet geht die HAVAG nun die nächsten praktischen Schritte, um die modernen Straßenbahnen bis 2027 auf Halles Schienen zu bringen. Dazu gehört es, Kundenwünsche und -bedürfnisse mit den technischen Anforderungen und örtlichen Gegebenheiten zu verbinden. Immer im Blick dabei ist der Dreiklang von einem attraktiven, wirtschaftlichen und nachhaltigen Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV). „Die Verkehrswende zu meistern und mehr Klimaschutz zu gewährleisten, ist eine respektable Aufgabe. Der stellen wir uns gern. Die Rückmeldungen unserer Kundinnen und Kunden zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Denn nur mit mehr Attraktivität werden wir die Hallenserinnen und Hallenser bewegen, regelmäßig oder öfter den ÖPNV zu nutzen. Die neuen Straßenbahnen sind ein weiterer Mosaikstein dabei“, sagt Andreas Völker.

18.06.2021