Das Bild zeigt eine blonde junge Frau mit Brille, die eine rote Jacke mit dem Logo der Stadtwerke Halle trägt und einen Block unter dem Arm hat. Im Hintergrund wird befindet sich eine Bushaltestelle, die von zwei Personen in orangefarbenen Hosen gesäubert wird. Es ist Nacht und die Straßenlaternen leuchten hell.

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Stadtwerke Halle Blog - Hinter den Kulissen

Werfen Sie in unserem Blog einen Blick hinter die Kulissen der Stadtwerke Halle! Unsere Autorinnen und Autoren nehmen Sie mit auf spannende Geschichten aus der gesamten Stadtwerke Halle-Welt.

"Ich liebe das, was ich mache"

Katja Wagner mit Ihrem Team in der Saline-Schwimmhalle.
Katja Wagner mit Ihrem Team in der Saline-Schwimmhalle. Fotos: Felix Abraham

Licht an, Wasser marsch, Heizung wärmt, Müll wird abgeholt…. Insgesamt kümmern sich gut 2.800 Stadtwerker darum, dass Halles Lebensadern pulsieren. Pünktlich, zuverlässig, sicher. Rund um die Uhr. Heute schauen wir Katja Wagner über die Schulter. Sie ist Objektleiterin der Schwimmhallen Neustadt und Saline.

Mittwoch, 10.00 Uhr. Vor der Kasse der Schwimmhalle  Saline herrscht Betrieb. Eine aufgekratzte Gruppe Seniorinnen begrüßt sich mit lautem „Hallo“. Dann schlängeln sich die fröhlichen Damen eine nach der anderen durch das Drehkreuz. Katja Wagner winkt ihnen zu und sagt lächelnd: „Sie kommen jede Woche.“ Viele der Stammkunden kennt die 42-Jährige persönlich. In der Saline geht es familiär zu.

Kein Tag ist wie der andere

Katja Wagner ist Objektleiterin bei der Bäder Halle GmbH. Sie hat den Hut auf für die beiden Schwimmhallen Saline und Halle-Neustadt sowie für das Saline-Freibad. Wie läuft ein typischer Tag für eine Objektleiterin ab? Katja Wagner stutzt kurz. „Tja, so genau kann man das gar nicht sagen… jeder Tag ist anders.“ Wie zum Beweis klingelt in diesem Moment das Telefon. Ein Kollege aus der Neustädter Schwimmhalle meldet sich krank. Jetzt muss es schnell gehen. Drei Anrufe später hat sie zwei Schichten neu sortiert, mit den betroffenen Kollegen gesprochen und atmet erst mal durch. Für die kommenden Tage ist eine Lösung gefunden. „In solchen Momenten kann ich mich auf meine Teams verlassen. Und nicht nur in solchen.“ Katja Wagner ist stolz auf ihre Mitarbeiter. Von denen hat sie einen festen Stamm.

In der Sommersaison kommen für das Betreiben des Freibades noch einige Mitarbeiter hinzu. Jeder kennt seine Aufgaben, ist aber flexibel genug, um auch dem Kollegen mal unter die Arme zu greifen. Der Bäderbetrieb hat feste Strukturen. Bevor die ersten Gäste ihre Bahnen ziehen können, wird die „Betriebsbereitschaft hergestellt“. So heißt es offiziell, wenn die Kollegen im Frühdienst immer als erstes die notwendigen Kontrollen durchführen: Hat das Wasser die richtige Temperatur? Stimmen chemische Zusammensetzung und Wasserqualität? Ist es hygienisch sauber? Sind die geprüften Werte in Ordnung? Ist im gesamten Haus die Verkehrssicherheit hergestellt und sind alle Fragen mit „ja“ beantwortet, werden die Schwimmhallen für alle Nutzer freigegeben, die Saline für Frühaufsteher bereits um 6 Uhr, die Neustädter Schwimmhalle um 7 Uhr.

Mehrmals am Tag werden die Wasserwerte geprüft und ausgewertet.
Mehrmals am Tag werden die Wasserwerte geprüft und ausgewertet.

„Teamarbeit ist immer ein Lernprozess. Im Idealfall glei-chen sich Stärken und Schwächen aus. Bei uns ist das so“, weiß Katja Wagner und betont: „Jede Stelle ist hier gleich wichtig. Ohne Wasseraufsicht geht es nicht, ohne Techniker oder den Kassendienst auch nicht.“ Als Objektleiterin kümmert sie sich darum, dass alle Aufgaben in diesen Bereichen störungsfrei ablaufen. Dafür ist sie im rotierenden Prinzip in der Saline oder Neustädter Schwimmhalle vor Ort, schreibt Dienstpläne, organisiert Schulungen, bestellt Material, vereinbart Termine… Bei allem hat sie da-bei jederzeit ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter. Auch,dass die Revisionen in den Hallen wie am Schnürchen vorbereitet werden und dann genauso klappen, gehört in ihren Verantwortungsbereich.

Gerade beginnt der Vorlauf für die Freibadsaison. Dazu stimmt sie sich sehr eng mit dem technischen Einsatzleiter der Bäder Halle GmbH Ralf Reifenscheid ab. Es werden für diverse technische Wartungsarbeiten Angebote eingeholt und ge-meinsam weitere Schritte besprochen. Bei objektübergreifenden Punkten wird das Trio durch Ricardo Noll ergänzt. Er ist zuständig für das Stadtbad, das Nordbad und die Robert-Koch-Schwimmhalle.

Gemeinsam mit ihren Kollegen verantwortet sie die Sicherheit in den Schwimmbädern.
Gemeinsam mit ihren Kollegen verantwortet sie die Sicherheit in den Schwimmbädern.

"Kleine, das schaffst Du!"

„Ich liebe das, was ich mache. Und ich lebe es.“ Katja Wagners Augen strahlen, wenn sie von der Arbeit am und im Wasser spricht. Dabei waren ihre Pläne einst andere. Für die Leichtathletik schlug das Herz der früheren Sportschülerin. Bis zu einem Unfall. Er zwang sie zu einer einjährigen Trainingspause und zur Suche nach Alternativen. Aus der Leistungssportlerin wurde ein aktives Mitglied  der Wasserwacht, inklusive der nötigen Rettungsschwimmer-Prüfung. 1991 fand sie sich schließlich wieder in der ersten Ausbildungsklasse zum „Schwimmmeistergehilfen“. Heute heißt der Ausbildungsberuf „Fachangestellte/r für Bäderbetriebe“ und bietet viele berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Katja Wagner ist das beste Beispiel dafür.

Nach ihrer Ausbildung wurde sie von der Stadt Halle (Saale), zu der die Bäder bis 2010 gehörten, übernommen. Sie gab Kurse, brachte Kindern das Schwimmen bei, bildete sich dabei stetig weiter. Dies tut sie auch heute noch. „Ich kann nicht still stehen - weder am Becken noch im Kopf.“ Trotz ihrer – so sagt sie – „großen Klappe“ hatte sie dann doch Herzklopfen, als sie fast über Nacht zur Ob-jektleiterin befördert wurde. „Führungsposten waren damals noch eine reine Männerdomäne“, aber mein damaliger Amtsleiter meinte: ‚Kleine, das schaffst Du.‘ Einfach war das nicht. Ich hatte Glück und fitte Kollegen, habe aber selbst auch viel dafür gekämpft.“ Und, weil Katja Wagner vom Beckenrand kommt, ist es ihr wichtig, immer wieder an der Basis zu sein. Auch als Objektleiterin, auch nach 26 Berufsjahren. Basisarbeit, eine Schicht übernehmen oder in Vorbereitung auf die Saison das Becken im Freibad reinigen – all das gehört für die Mutter eines Sohnes wie selbstverständlich zum Job. Die halleschen Bäder sind ihre Welt. Da wundert es nicht, dass auch ihr Siebenjähriger ein „Schwimmhallenkind“ ist. Gerade begeistert sich Jonas für Wasserball. 

Wenn Sie das nächste Mal um 6 Uhr in der Früh in der Saline im Wasser Ihre Runde drehen wollen, sind unsere Kollegen schon lange auf den Beinen. Denn es gehört mehr dazu, als nur die Schwimmhallentür aufzuschließen.

23.03.2018