Stadtwerke Halle Blog - Hinter den Kulissen
Werfen Sie in unserem Blog einen Blick hinter die Kulissen der Stadtwerke Halle! Unsere Autorinnen und Autoren nehmen Sie mit auf spannende Geschichten aus der gesamten Stadtwerke Halle-Welt.
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Riesen-Vortrieb fraß sich durch das Erdreich
von Iris Rudolph
„Wir haben den Durchstich geschafft."
Für unsere Facebook-Reihe „#2minSWH“ sind wir stets auf der Suche nach neuen, innovativen oder besonders relevanten Nachrichten aus unserem Unternehmen. Vor kurzem berichteten uns Kollegen ganz begeistert: „Wir haben den Durchstich geschafft. Das müsst Ihr euch ansehen und durch den riesigen Betonkanal laufen!“. Gesagt, getan. Wir schnappten uns Handy und Mikro, um uns das Wunder vor Ort anzusehen und auf der Baustelle ein „2minSWH-Video“ zu drehen.
Bauverfahren in dieser Dimension europaweit einzigartig
Der Ort, an dem der Druchstich gelungen ist, ist der Abwasserhauptsammler in der Brachwitzer Straße, der alle Abwässer der Stadt Halle sammelt. Das Bauverfahren, das für den Ersatzneubau genutzt wurde, ist ein ganz besonderes weiß Danilo Heber, Projektleiter der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS): „Wir hatten uns für den ‚halboffenen Vortrieb‘ entschieden, der mit einem Außendurchmesser von 3,60 Meter in dieser Größenordnung bis dato einzigartig in Europa war.“ Der Riese fraß sich sozusagen seit Januar 2017 von beiden Seiten der Baustelle je rund 650 Meter durch das Erdreich, d.h. zuerst nördlich vom Rechenhaus Tafelwerder in Richtung Brachwitzer Straße und dann südlich, sodass der Riesen-Vortrieb in der Brachwitzer Straße (Höhe des Kraftwerkes Trotha) endete. Ende September trafen beide Bauabschnitte aufeinander und eine Verbindung entstand.
Durchstich geschafft – Einmaliges Bauverfahren nun beendet.
„Wir haben den Durchstich geschafft“, freute sich Danilo Heber mit seinen Kollegen. „Die riesige Vortriebsmaschine hat nun ihren Job erledigt und wird ausgehoben. Und Sie haben jetzt die einmalige Gelegenheit, unter Tage durch den Kanal etwa 1,3 Kilometer hindurchzulaufen – natürlich nur mit Helm und Arbeitsschuhen“, schmunzelt der Fachingenieur. Freudig stieg ich in die Unterwelt hinab – sehr beeindruckt, auch wenn ich die 1,3 Kilometer nicht zu Ende lief ;-) Nun beginnt die finale Bauphase, in der u.a. die Rohre von innen verdichtet werden. Voraussichtlich im Mai 2018 soll die Baumaßnahme insgesamt abgeschlossen sein.
Lust auf ein paar Zahlen & Fakten?
Der Sammler hat einen Innendurchmesser von 3000 Millimetern und wird in Stahlbeton mit einer Wandstärke von etwa 300 Millimetern ausgeführt. Die einzelnen Rohrstücke sind hauptsächlich vier Meter lang und etwa 32 Tonnen schwer, bei Kurvenfahrt sind die Kurven drei Meter lang. Das Gewicht der Rohre beträgt bei 4 Metern etwa 32 Tonnen. Diese wurden mit einer Kraft bis zu 1.440 Tonnen vorgetrieben.
Für unser Videoformat #2minSWH habe ich Danilo Heber interviewt:
04.10.2017
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