SWH_Kundenmagazin-Sonderausgabe-2025

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SONDER- AUSGABE September 2025 SWH. Mein Magazin Wärmewende in Halle (Saale) – Unabhängig. Nachhaltig. Zukunftsfähig. Stadt Halle (Saale), Stadtwerke Halle und die Energie-Initiative Halle (Saale) informieren

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In diesem Heft Inhalt Was verbirgt sich hinter der kommunalen Wärmeplanung? Warum gibt es sie überhaupt und wer setzt sie in Halle (Saale) um? Seite 6. Seite 4 Analyse Seite 13 Service Seite 17 Beteiligung Für die kommunale Wärme- planung wird jedes Haus in der Stadt betrachtet und nach einer Lösung gesucht, wie es auch in Zukunft zuverlässig und bezahlbar mit Wärme versorgt werden kann. Für Ihre persönliche Wärme- planung finden Sie in unserer digitalen Werkzeugkiste Tipps und Tools wie den Gebäude- Atlas, den FörderFinder sowie den Heizungs- und Gebäude- Check. Um den Kommunalen Wär- meplan weiter zu verfeinern, freuen wir uns über Ihre Infor- mationen. Dafür sammeln wir z. B. Angaben zum Wärmebe- darf und dem Energieträger in Ihrem Haus. Impressum Herausgeber: Halle (Saale) Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale) Tel. (0345) 221 - 0 Stadt- werke Halle GmbH|Stadtwerke Halle GmbH, Bornknechtstraße 5, 06108 Halle (Saa- le), Tel.: (0345) 5 81 - 0|Stadtwerke: Antje Prochnow (v. i. S. d. P.), Stadt Halle (Saale): Drago Bock (v. i. S. d. P.)| Konzept, Redaktion: Lots* GmbH, Gestaltung: Agentur Kappa GmbH, Halle (Saale) // Fotos: Marco Warmuth (S. 5, l.); pexels.com © Fran- cesco Ungaro (S. 11); Stadt Halle: Thomas Ziegler (S. 1 / S. 2, o. / S. 2, l. / S. 3 / S. 4 / S. 5, r. / S. 6 / S. 9); istockphoto.com © queerbeet (S. 2, u. m. / S. 2, u. r. / S. 13); EVH GmbH (S. 13, u. / S. 14 o. l / S. 14, o. r. / S. 15); Peggy Giebichenstein (S. 16, o. l.); Lo- renz Roder (S. 16, u. l.); Nico Malber (S. 16, o. r.); Robert Möbes (S. 16 u. r.); Agentur Kappa: Victoria Woywodt (Illustration: S. 19) | Auflage: 115.000 |Druck: Media Halle GmbH|Erscheinungsdatum: September 2025 HIER SIND WIR Aktuelles: www.swh.de www.halle.de Finden Sie uns auf Facebook: @stadt.hallesaale @SWH.StadtwerkeHalle Finden Sie uns auf Instagram: @stadt_halle_saale @stadtwerke_halle Finden Sie uns auf LinkedIn: @stadt-halle-saale @stadtwerkehallegmbh Finden Sie uns auf YouToube: @StadtHalleSaale @StadtwerkeHalleGmbH

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Editorial | 33 Editorial Wir sichern heute die Wärme der Zukunft. Liebe Leserinnen und Leser, die Wärmewende beschäftigt die ganze Welt – und wir in Halle (Saale) gestalten sie aktiv mit. Die kommunale Wärmeplanung ist unser Fahrplan in eine Zukunft, in der niemand mehr von Erdgas, Öl oder Kohle abhängig ist. Sie ist eine gesetzliche Vorgabe und zugleich eine enorme Chance, modernstes Know-how für uns, künftige Generationen und zum Schutz unserer Umwelt einzusetzen. Das Wichtigste ändert sich dabei übrigens nicht: Auch in zwan- zig Jahren wird es in Ihrer Wohnung angenehm warm sein, und die Wärme wird bezahlbar blei- ben. Erzeugt wird sie dann allerdings nachhal- tig, direkt hier vor Ort. Wie funktioniert das genau? Warum ist die kommunale Wärmeplanung überhaupt not- wendig? Wie läuft sie ab – und welche Werk- zeuge können wir Ihnen für diesen Verände- rungsprozess schon heute an die Hand geben? Was können Sie dazu beitragen, dass Ihr Zu- hause zuverlässig und möglichst kostengünstig mit Wärme versorgt wird? Mit diesem Magazin möchten wir Ihnen einen Überblick geben und diese wichtigen Fragen direkt beantworten. Und wir wollen Sie inspi- rieren: mit innovativen Projekten in Halle (Saa- le) und der Welt, die dafür sorgen, dass wir Stück für Stück unabhängig von fossilen Ener- gieträgern werden. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam und bewusst gehen – für ein zukunftssicheres, mo- dernes und warmes Halle (Saale)! Ihr Dr. Alexander Vogt Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) Energiewende gemeinsam gestalten: Die Energie-Initiative für Halle (Saale). INFO Der wichtigste Partner der Stadt bei der Ent- wicklung des Kommunalen Wärmeplanes ist die Energie-Initiative Halle (Saale). 2016 ins Leben gerufen sind in ihr 33 Partner aus Wohnungswirtschaft, Forschungsinstituten, Industrie und Gewerbe, Krankenhäusern, Bildungseinrichtungen und Landesbauver- waltung verbunden. Die Partner haben inzwischen über 100 Pro- jekte für den Umbau der Energieversorgung in unserer Stadt und die Treibhausgasminde- rung entwickelt und umgesetzt. Die Mitglie- der der Initiative verbindet das Interesse an einer guten Lösung für den Umbau der Wär- meversorgung in Halle (Saale) bei bezahlba- ren Preisen und Versorgungssicherheit. Mehr Informationen rund um die Energie-Initiative finden Sie unter: www.energieinitiative-halle.de

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4 | SWH. Mein Magazin | Sonderausgabe 2025 4 Kommunale DIE IDEALE LÖSUNG FÜR JEDES HAUS Warum es die kommunale Wärmeplanung braucht – und wie die Menschen in Halle (Saale) davon profitieren. Die Wärmewende ist eine der größten Heraus- forderungen unserer Zeit – und betrifft alle Menschen in Halle (Saale) ganz direkt. Wie gelingt der Umstieg auf klimafreundliche Wärme? Wie bleibt Wärme auch in Zukunft sicher und bezahlbar? Darüber sprechen Olaf Schneider, Geschäftsführer der EVH GmbH, und René Rebenstorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Halle (Saale), im Interview.

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Wärmeplanung | 5 5 OLAF SCHNEIDER Herr Schneider, Herr Rebenstorf, die Versor- gung mit Wärme ist ein Thema, das uns alle direkt betrifft und mit starken Gefühlen verbun- den ist. Wie wollen Sie da- für sorgen, dass auch in Zu- kunft kein Gebäude kalt bleibt – und Wärme weiterhin bezahlbar ist? Wir machen uns jetzt fit für die Zukunft, mit einem klaren Plan für die nächsten zwanzig Jahre. Die kommunale Wärmeplanung sorgt dafür, dass Halle (Saale) auch morgen insbesondere zuverlässig und be- zahlbar mit Wärme versorgt wird. Das Beson- dere: Wir schauen uns wirklich jedes einzelne Gebäude an und suchen die ideale Lösung für jedes Haus – auch mit Blick auf die Kosten. So kann jede Umstellung mit den eigenen Sanie- rungsplänen abgestimmt werden. Niemand wird überrumpelt oder bleibt auf sich allein gestellt. Weshalb braucht Halle die kommunale Wär- meplanung? Ganz einfach: Weil wir heute noch überwiegend mit Gas heizen – doch Gas ist endlich. Die Wärmeplanung ist gesetzlich vor- geschrieben. Entscheidungen müssen dabei praktisch entwickelt werden: Wir starten beim einzelnen Gebäude und entwickeln dann die In- frastruktur für die ganze Stadt passend weiter. Welche Rolle spielen dabei die Energiekunden sowie Stadtwerke, Verwaltung und Politik? Die kommunale Wärmeplanung ist ein Ge- meinschaftsprojekt. Die Energie-Initiative Hal- le (Saale), ein Bündnis aus Stadt, Stadtwerken, großen Wärmekunden und weiteren Partnern, bringt alle an einen Tisch. Der Plan hat dabei von Anfang an die Bedürfnisse der Wärmekun- den – wie etwa die Wohnwirtschaft – berück- sichtigt. Und auch die Bürgerinnen und Bür- ger können sich aktiv beteiligen: Wer möchte, kann uns wichtige Gebäudedaten liefern oder Interesse an einer bestimmten Wärmelösung anmelden. So wird der Wärmeplan immer wei- ter verbessert. Was sind die nächsten Schritte in der kommu- nalen Wärmeplanung? Der Planentwurf liegt jetzt auf dem Tisch. Wir machen ihn öffentlich, erklären alle wichtigen Punkte und holen Feed- back ein. Danach geht er in den Stadtrat, wo die Politik entscheidet. Unser Ziel: Die Men- schen in Halle (Saale) sollen so schnell wie möglich wis- sen, wie es weitergeht. Was sind die Vorteile für die Menschen in Halle (Saale)? Das Wichtigste: Die Menschen bekom- men mehr Planungssicher- heit. Sie erfahren frühzeitig, welche Wärmelösung für ihr Haus oder ihren Stadtteil vorgesehen ist – zum Bei- spiel, ob ein Anschluss an das Fernwärmenetz möglich ist oder welche Alternativen es gibt. Dazu bieten wir nicht nur passende Heiztechno- logien, sondern auch viele digitale Beratungsan- gebote. RENÉ REBENSTORF Ein Vorteil für Halle (Saale) ist das große Fern- wärmenetz, das schon heute viele Haushalte zuverlässig versorgt. Dieses Netz machen wir Schritt für Schritt klimaneutral – mit innovati- ven Projekten wie dem Energie- und Zukunfts- speicher, der Power-to-Heat-Anlage oder Groß- wärmepumpen, die zum Beispiel Wärme aus der Kläranlage nutzen. Kurz gesagt: Unser Ziel ist die sichere, bezahl- bare und immer umweltfreundlichere Wärme- versorgung – für alle in Halle (Saale).

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6 | SWH. Mein Magazin | Sonderausgabe 2025 6 Kommunale Die kommunale Wärmeplanung in Halle Schritt für Schritt verabschieden wir uns von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas und set- zen auf erneuerbare Energien wie Sonne, Um- weltwärme oder Abwärme aus Betrieben. Spä- testens 2045 werden keine fossilen Energie- träger mehr verwendet. Die KWP soll unser gemeinsamer Weg zu einer unabhängigen, mo- dernen, sicheren und bezahlbaren Wärmever- sorgung sein. Wer sorgt in Halle für die kommunale Wärmeplanung? Die Energie-Initiative Halle (Saale) ist ein Bünd- nis wichtiger gesellschaftlicher Partnerinnen und Partner mit dem Ziel, die Energiewende in Halle (Saale) voranzutreiben. Zentrales Anlie- gen der Energie-Initiative ist es, Verbrauche- rinnen und Verbraucher auch zukünftig sicher, zuverlässig, umweltschonend und bezahlbar mit Energie zu versorgen. Alle Beteiligten ziehen an einem Strang, um Halle (Saale) noch lebens- werter und zukunftssicher zu machen. WAS BRINGT DIE KWP? INFO • Zukunftssicherheit: mehr Unabhängig- keit von Preisschwankungen und fossi- len Importen aus anderen Ländern • Transparenz und Planbarkeit: wert- volle Orientierung für Hauseigentü- merinnen und Hauseigentümer für den Umstieg auf klimafreund- liches Heizen • Soziale Verträglichkeit: Übergangsfris- ten und Unterstützung, damit die Um- stellung für alle bezahlbar ist • Klimaschutz: weniger Kohlendioxid (CO₂), saubere Luft, besseres Stadtklima Warum gibt es die kommunale Wärmeplanung (KWP) überhaupt? Auf internationaler, europäischer und nationa- ler Ebene hat die Politik ein Ende der fossilen Energieträger für das Jahr 2045 beschlossen. Da heute die Gebäude auch in Halle (Saale) überwiegend mit Gas beheizt werden, benöti- gen alle Gebäudeeigentümerinnen und -eigen- tümer eine alternative Wärmeversorgung. Um diesen Umstieg bezahlbar zu ermöglichen, er- stellt die Stadt frühzeitig einen Plan, welches Gebäude zukünftig auf welche Weise versorgt werden kann. Das schafft Planungssicherheit. Die für Halle (Saale) wahrscheinlichen Lösun- gen sind je nach Lage des Gebäudes Fernwär- me oder Wärmepumpen. Was ist die KWP genau? Die kommunale Wärmeplanung – kurz KWP – ist der Zukunftsfahrplan für die Wärmeversor- gung in Halle (Saale). Spätestens 2040 und da- mit früher als gesetzlich vorgegeben, so der Beschluss des Stadtrats, soll unsere Stadt kli- mafreundlich heizen.

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Wärmeplanung | 77 1. ANALYSE Wie heizen wir eigentlich gerade? Wie viel Energie brau- chen wir insgesamt? Gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern der Energie-Initiative wurden Daten zu allen Gebäuden, Heizsystemen, Wärmeverbräuchen sowie zur Infrastruktur erhoben. So ist ein „digitaler Zwilling“ der Stadt Halle (Saale) entstanden. Auf dieser Basis können Modelle für die Zukunft erstellt werden. 2. POTENZIAL- CHECK Welche Flächen eignen sich? Wo kann Wärme genutzt werden? Wo gibt es Ab- wärmepotenzial? Der Potenzial-Check er- mittelt nicht nur regenerative und Ab- wärmequellen, sondern untersucht auch, welche dieser Quellen wirtschaftlich sinn- voll genutzt werden können. 3. STRATEGIE UND SZENARIEN Vom einzelnen Gebäude aus wird die optimale Wär- meversorgung der Zukunft überlegt. Dabei wird auch betrachtet, dass sich der Wärmebedarf der Gebäude über die Zeit ändert. Es wird nicht nur untersucht, was technisch möglich ist, sondern was für die Gebäudeei- gentümer und -eigentümerinnen die nach wirtschaft- lichen Kriterien geeignetste Alternative ist. 4. GEBIETS- PLANUNG Ausgehend von der idealen Wärmever- sorgung der Gebäude wird die dafür not- wendige Infrastruktur geplant. Welche Viertel werden zukünftig mit Fernwärme versorgt? Welche Gebäude haben auf- grund einer Wärmepumpe zukünftig hö- here Strombedarfe? 5. POLITISCHER ENTSCHEID Nachdem der Plan den Einwohnerinnen und Einwoh- nern sowie den Gebäudeeigentümerinnen und -eigen- tümern von Halle vorgestellt wurde, kommt er zur Be- ratung in die städtischen Gremien. Anschließend kann der Stadtrat den Kommunalen Wärmeplan beschließen.

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8 | SWH. Mein Magazin | Sonderausgabe 2025 8 Historie des Heizens Von der Steinzeit bis zur Wärmewende Eine kleine Geschichte des Heizens. Die Geschichte des Heizens ist eine Geschich- te des Wandels – von der offenen Feuerstelle zum intelligenten, klimafreundlichen Wärme- system. Mit jeder Entwicklungsstufe wurde das Heizen komfortabler, sicherer und nach- haltiger. Heute stehen wir an der Schwelle zur Wärmewende, aber: Wie sind wir eigentlich hierhergekommen? STEINZEIT ANTIKE MITTELALTER FEUER UND STEIN – DIE ANFÄNGE DER WÄRMENUTZUNG ANTIKE INNOVATIONEN – HYPOKAUSTEN UND FUSSBODENHEIZUNG MITTELALTER UND KACHEL- ÖFEN – WÄRMESPEICHER- UNG WIRD STANDARD Vor 800.000 Jahren bäandigte der Mensch das Feuer. Feuer- stellen in Gruben oder auf Steinplatten spendeten Licht, Wärme und einen sozialen Mittelpunkt. Vor etwa 16.000 Jahren entstanden geschlosse- ne Steinöfen – natürliche Ma- terialien wie Holz oder Blätter blieben weiter Brennstoff. Etwa 1.000 v. Chr. wurden of- fene Feuerstellen in Wohnräu- men üblich. Die Römer entwi- ckelten mit den Hypokausten ein ausgeklügeltes System: Heiße Luft wurde durch Kanä- le unter den Böden und in den Wänden geleitet – ein Vorläu- fer der Fußbodenheizung. So wurde das Heizen effizienter. Im Mittelalter setzte sich der gemauerte Kamin durch. Ab dem 8. Jahrhundert sorgten Schornsteine für einen geziel- ten Rauchabzug. Im 14. Jahr- hundert revolutionierten Ka- chelöfen das Heizen: Aus ge- brannten Steinen gefertigt, speicherten sie die Wärme und gaben sie langsam ab. FRÜHE NEUZEIT / INDUSTRIALISIERUNG 20. JAHRHUNDERT HEUTIGE ZEIT FRÜHE NEUZEIT/INDUSTRIA- LISIERUNG – KOHLE, KESSEL UND ZENTRALHEIZUNG DAS 20. JAHRHUNDERT – VON KOHLE ZU GAS UND ÖL HEUTIGE ZEIT – WÄRMEWENDE UND SMARTE LÖSUNGEN Durch massive Rodungen wur- de Holz knapp – neue Brenn- stoffe mussten her. Mit der frühen Neuzeit vom 16. bis 19. Jahrhundert kamen gusseiser- ne Öfen auf, befeuert mit Koh- le oder Torf. Die Industrialisie- rung brachte dann die ersten Warmwasser-Zentralheizun- gen und Heizkessel hervor. Im 20. Jahrhundert verdräng- ten Gas- und Ölheizungen die Kohleöfen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Gasleitun- gen und moderne Heizkessel flächendeckend installiert und zum Standard. Die Ölkrise der 1970-er Jahre und ein stetig wachsendes Umweltbewusst- sein führten zum Umdenken. Heizen im 21. Jahrhundert setzt zunehmend auf Fernwär- me, Wärmepumpen und Solar- thermie – oft kombiniert mit intelligenten Speicherlösungen, Photovoltaik und Smart-Home- Technologien. Der Anteil er- neuerbarer Energien wächst stetig und fossile Energieträger werden schrittweise ersetzt.

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Technologien der Wärmewende in Halle | 99 Die Zukunft der Wärme in Halle Wie sieht die Wärmeversorgung der Zukunft aus? Diese Leuchtturmprojekte arbeiten schon heu- te mit der Technologie von morgen. Sie alle zeigen, wie Halle (Saale) Schritt für Schritt un- abhängiger, klimafreundlicher und zukunftssi- cher wird. Möchten Sie mehr über spannende Klimaschutzprojekte der Energie- Initiative Halle (Saale) erfahren? Dann schauen Sie gern unter: www.klimaschutz-halle.de WÄRMEPUMPE KLÄRANLAGE Worum geht es? Ab- wärme, die bei der Rei- nigung des Abwassers in der Kläranlage entsteht, soll für die Fernwärme ge- nutzt werden. Was ist das Ziel? Verfügbare Wärmepoten- ziale von mindestens 8 Grad im Winter und bis zu 29 Grad werden ganzjährig genutzt – durch den Einsatz einer Großwärmepumpe am Standort der Kläranlage Lettin. Welche Technik oder Innovation kommt zum Einsatz? Ein geringer Teil des warmen, geklärten Abwassers wird in einer Großwär- mepumpe von knapp 19 Megawatt thermi- scher Leistung genutzt. Anschließend wird das abgekühlte Wasser in den Kreislauf der Kläranlage zurückgeführt. Wie ist der aktuelle Stand? Das Projekt wird derzeit entwickelt und die Genehmigung be- antragt. Die Realisierung für das Projekt soll bis 2028 erfolgen. Welchen Beitrag leistet das Projekt zum Klimaschutz? Mit der Wärmemenge kön- nen 10 bis 20 % des Fernwärmebedarfs kli- maneutral erzeugt werden. Wer ist beteiligt? EVH, HWS

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10 | SWH. Mein Magazin | Sonderausgabe 2025 10 Technologien der Wärmewende in Halle POWER-TO-HEAT Worum geht es? Der er- zeugte Strom aus Wind und Sonne wird in Über- schusszeiten in Wärme für die Fernwärmeversorgung der Stadt umgewandelt. Was ist das Ziel? Mit der Anlage können gleich zwei Ziele erreicht werden: überschüs- siger Strom aus regenerativen Quellen bleibt nicht ungenutzt, sondern wird in Form von warmem Wasser gespeichert. Die Wärme- versorgung der Stadt wird klimaneutral. Welche Technik oder Innovation kommt zum Einsatz? Die Power-to-Heat-Anlage funktioniert wie ein Tauchsieder. Der Tauch- sieder, ein riesiger Elektrodenkessel, nutzt den Strom, um Wasser zu erhitzen. Das warme Wasser kann direkt verwendet oder im Energie- und Zukunftsspeicher vorgehal- ten werden. Wie ist der aktuelle Stand? Das Projekt wurde im Energiepark Dieselstraße in 2023 realisiert und ist seit letztem Jahr in Betrieb. Welchen Beitrag leistet das Projekt zum Klimaschutz? Es werden jährlich fast 7.000 Tonnen CO₂ eingespart. Wer ist beteiligt? EVH Wo gibt es mehr Informationen? www.evh.de/power-to-heat WARMES GEBÄUDESTADT HALLE Worum geht es? 151 Heizungsanlagen in städtischen Gebäuden werden modernisiert, um Energie zu sparen und den CO₂-Ausstoß zu senken. Was ist das Ziel? Schulen, Kitas und Verwal- tungsgebäude werden effizienter mit Wär- me versorgt. Welche Technik oder Innovation kommt zum Einsatz? Moderne Regelungstechnik, effiziente Pumpen, erneuerbare Energien. Wie ist der aktuelle Stand? Das Projekt ist im gesamten Stadtgebiet Halle seit 2024 bis voraussichtlich 2027 in Umsetzung. Welchen Beitrag leistet das Projekt zum Klima- schutz? Es werden jähr- lich circa 2.500 Tonnen CO₂ eingespart. Wer ist beteiligt? Stadt Halle, EVH, Hand- werksbetriebe. Wo gibt es mehr Informationen? www.klimaschutz-halle.de/ projekte/warmes-gebaeude- stadt-halle-saale/

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Wärmewende weltweit | 1111 Von Halle bis Kanada: So gelingt die Wärmewende anderswo Internationale Beispiele und ihre Erfolgsrezepte. Die Wärmewende ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Die folgenden Beispiele zeigen, wie weltweit bereits heute eine kli- mafreundliche Wärmeversorgung gelingt. Island Möglichkeiten der Geothermie. Island ist weltweit einzigartig, wenn es um die Wärmewende geht: Über 90 Prozent der Haus- halte werden dort mit Wärme aus Erdwärme versorgt. Etwa ein Viertel der Stromproduktion basiert auf Geothermie – also der Nutzung von Wärmeenergie aus der Erde. Dieses beeindru- ckende Niveau ist möglich, weil Island direkt auf dem Mittelatlantischen Rücken liegt. Die Lage sorgt dafür, dass heißes Magma sehr nahe an der Erdoberfläche liegt und es zahlreiche aktive Vulkansysteme gibt. So kann Erdwärme effizient, kostengünstig und mit relativ gerin- gen Bohrtiefen genutzt werden. Die Bevölke- rung profitiert dadurch von einer nahezu klima- neutralen und zuverlässigen Wärmeversorgung. Krafla-Kraftwerk im Norden Islands am aktiven Vulkan Krafla. Dänemark Nachbarschaft wärmt. Kanada Neue Fernwärmesysteme in Vancouver. Dänemark ist international Vorbild beim Aus- bau der Fernwärme: Rund zwei Drittel der Haushalte sind angeschlossen, in Kopenhagen sogar fast alle. Der Erfolg basiert auf starken Nachbarschaftsnetzwerken und gemeinnützi- gen Fernwärmegenossenschaften, deren Prin- zip lautet, dass weder Betreibende noch Mit- glieder Gewinn erwirtschaften. Dabei überzeu- gen Anwohnende ihre Nachbarn direkt, sich an die Fernwärme anschließen zu lassen, weil die Vorteile überwiegen. Die persönliche Anspra- che sorgt für hohe Akzeptanz und Beteiligung. In Vancouver wird fürs Heizen vor allem Ab- wärme aus Abwasser genutzt – mit einem in- novativen Fernwärmesystem, das perspekti- visch auch Abwärme aus Rechenzentren oder Industrieanlagen einbinden kann. Mit der Neigh- borhood Energy Strategy verfolgt die Stadt das Ziel, die CO₂-Emissionen im Wärmesektor deut- lich zu senken. Neue Fernwärmenetze werden gebaut und bestehende auf erneuerbare Ener- giequellen wie Holzschnitzel umgestellt. Die Menschen in Vancouver profitieren von saube- rer Luft und stabilen Heizkosten.

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12 | SWH. Mein Magazin | Sonderausgabe 2025 12 WärmeAtlas WärmeAtlas Halle: So finden Sie die ideale Wärmeversorgung für Ihr Zuhause Der digitale Wegweiser für die klimafreundliche Zukunft Ihrer Heizung. Die Wärmewende in Halle (Saale) ist in vollem Gange – ein wertvolles Werkzeug ist dabei der WärmeAtlas. Er informiert über die Möglich- keiten einer klimafreundlichen Wärmeversor- gung. Der WärmeAtlas gibt allen Bürgerinnen und Bürgern einen schnellen und verlässlichen Überblick über die aktuelle und künftige Versor- gungslage Ihres Gebäudes. So können Sie die beste Entscheidung für Ihre Wär- meversorgung treffen. Infos unter: www.evh.de/produkte-und-kun denservice/waerme/waermeatlas Für wen ist der WärmeAtlas? Was bietet der WärmeAtlas? EIGENTÜMERINNEN UND EIGENTÜMER prüfen, ob ein Umstieg auf Fernwärme möglich ist. MIETERINNEN UND MIETER erfahren, welcher Status der Wärmeversorgung für ihr Gebäude möglich ist. BAUHERREN UND BAUPLANERINNEN entscheiden für eine zukunfts- fähige Heiztechnologie. INTERESSIERTE BEVÖLKERUNG erhält transparent und nachvoll- ziehbar Informationen zur Wärmewende. ANSCHLUSSMÖGLICHKEITEN Prüfen Sie, ob Ihr Haus oder Ihre Straße mit Fernwärme versorgt werden kann. WÄRMENETZAUSBAU UND BAUSTELLEN Erfahren Sie, wo aktuell oder zukünf- tig das Wärmenetz ausgebaut wird. INFORMATION UND BERATUNG ZUR WÄRMEWENDE Erhalten Sie weiterführende Links zur Wärmeversorgung und -erzeugung. ANMELDUNG UND ANSCHLUSS Sie können einen Anschlusswunsch oder eine alternative Wärmeversor- gung anmelden. 1 2 3 4 5 SO GEHT’S Straße, Nummer WÄRMEATLAS AUFRUFEN GEBÄUDE SUCHEN VERSORGUNGS- OPTION PRÜFEN WEITERFÜHRENDE INFOS AUFRUFEN ANSCHLUSSWUNSCH MELDEN

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Förderung und Beratung | 13 13 Digitale Werkzeugkiste: So finden Sie die optimale Wärmelösung für Ihr Zuhause Gemeinsam zur klimafreundlichen Wärme: Tools, Tipps und Beratungsangebote, die Sie bei Ihrer persönlichen Wärmeplanung in Halle (Saale) unterstützen. WärmeAtlas WAS IST FERNWÄRME? INFO Ihr Weg zur passenden Wärmeversorgung. Mit dem WärmeAtlas erfahren Sie schnell, ob für Ihr Gebäude in Halle (Saale) ein Anschluss an die Fernwärme möglich ist oder eine indivi- duelle Heizlösung für Sie in Frage kommt: www.evh.de/waermeatlas Fernwärme ist eine Form der Wärmever- sorgung, bei der das heiße Wasser für Hei- zung und Warmwasser nicht im Gebäude, sondern zentral im Kraftwerk erzeugt wird. Durch Rohrleitungen wird das war- me Wasser vom Kraftwerk zum Gebäude transportiert. Fernwärme ist nicht nur ef- fizient und umweltfreundlich. Durch die schrittweise Umstellung auf Umwelt- und Abwärme wird sie auch klimaneutral. KRAFTWERK WÄRMESPEICHER Versorgungsdetails und Anschlussstatus im WärmeAtlas. VERSORGTE GEBÄUDE

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14 | SWH. Mein Magazin | Sonderausgabe 2025 14 Förderung GebäudeAtlas Wie klimaeffizient ist Ihr Gebäude? GebäudeCheck Ihr persönlicher Modernisierungsplan! Mit dem GebäudeAtlas können Sie die Klima- effizienz Ihres Gebäudes mit ähnlichen Gebäu- detypen in Halle (Saale) vergleichen. Mehr Infos auf: www.evh.de/gebaeudeatlas Mit dem GebäudeCheck sehen Sie sofort, wel- che Sanierungs- und Heizungsmaßnahmen sich für Ihr Gebäude lohnen. Mehr Infos auf: www. evh.de/gebaeudecheck DER GEBÄUDEATLAS BIETET IHNEN: DER GEBÄUDECHECK BIETET IHNEN: Aussage über den CO₂-Ausstoß pro m² Nutzfläche für jedes Gebäude Vergleich mit dem Durchschnitt ähnlicher Gebäudetypen Farbige Darstellung der Klimaeffizienz zur schnellen Orientierung Link zum GebäudeCheck für Effizienzmaßnahmen Interaktive Eingabe über 3D-Hausgrafik oder Menü Detaillierte Übersicht zu Investitionskosten und Fördermitteln Darstellung von Energieeinsparung und CO₂-Steuerersparnis Unverbindliche Modernisierungsempfehlung Interaktive Karte des GebäudeAtlas. 3D-Übersicht des GebäudeChecks. IHRE DATEN HELFEN HALLE! INFO Sie können die Angaben zu Ihrem Gebäude auch für die kommunale Wärmeplanung zur Verfügung stellen. Mehr dazu auf Seite 17 und auf: www.evh.de/produkte-und- kundenservice/waerme/digitale- helfer/datenspende

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und Beratung | 15 15 HeizungsCheck Hier finden Sie Ihre passende Heizlösung! FörderFinder Zuschüsse und Förde- rungen im Überblick! INFO BALD VERFÜGBAR! Dieses Tool befindet sich aktuell in der Ent- wicklung. Es wird voraussichtlich Anfang Oktober 2025 zur Verfügung stehen. Eine Übersicht sowie weitere Informatio- nen zu den jeweiligen Tools finden sie auf:. www.evh.de/produkte-und-. kundenservice/waerme/. digitale-helfer-fuer-die- waermewende Mit dem HeizungsCheck vergleichen Sie verschie- dene mit dem Gebäudeenergiegesetz konforme Heiztechnologien – transparent, ökologisch und wirtschaftlich. Ob Wärmepumpe, Fern- wärme, Gas- oder Hybridlösung: Das Tool zeigt Ihnen alle Vor- und Nachteile auf Basis Ihrer individuellen Gebäudedaten. Mehr Infos auf: www.evh.de/heizungscheck Mit dem FörderFinder entdecken Sie schnell die passenden Fördermittel für Heizungs-, Sa- nierungs- und Energiesparprojekte. Mehr Infos. .auf: evh.de/produkte-und-kundenservice/ waerme/digitale-helfer-fuer-die- waermewende/foerderfinder VORTEILE DES FÖRDERFINDERS: Personalisierte Übersicht zu Förderprogrammen Sortierung nach Zuschüssen/Darlehen PDF-Download der Förderdetails FÖRDERMÖGLICHKEITEN FÜR: VORTEILE DES HEIZUNGSCHECKS: Vollkostenvergleich ohne versteckte Kosten Berücksichtigung von Anschaffung, Betrieb und Energieträger Transparente Darstellung ökologi- scher Auswirkungen (CO₂-Ausstoß) Einbezug von Photovoltaik-Effekten Berücksichtigung staatlicher Förderun- gen (bis zu 70 % Bundesförderung für effiziente Gebäude Einzelmaßnahmen) Entscheidungshilfe für die nächste Heizung – für Ein- und Mehrfamilienhäuser HEIZUNG STROM E-MOBILITÄT NEUBAU WIR BERATEN SIE GERNE! INFO Sie haben Rückfragen zur Fernwärme oder individuellen Wärmelösungen? Dann wen- den Sie sich gern an das Kundencenter der Stadtwerke Halle. Kontakt für Fernwärmeanliegen: Fernwaerme@evh.de Kontakt für individuelle Wärmelösungen: dezentrale.waerme@evh.de

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16 | SWH. Mein Magazin | Sonderausgabe 2025 16 Stimmen aus der Bevölkerung Menschen machen Wärme zukunftsfähig Erfahrungsberichte von Balkonkraftwerk bis Wärmepumpe. Die Wärmewende beginnt bei den Menschen aus Halle: Hier erzählen Hausbesitzer und Mie- terinnen, wie sie mit neuen Technologien ihr Zuhause nachhaltiger und komfortabler ge- stalten – und welche Herausforderungen und Überraschungen sie dabei erlebt haben. „Ich bin mit Fernwärme auf- gewachsen – nach eini- gen Jahren mit Gashei- zung weiß ich den Komfort heute sehr zu schätzen. Die Wärme kommt zuverlässig, ist gleichmäßig ver- teilt und ich muss mich um nichts kümmern. Im Vergleich zu Gas ist Fernwärme für mich günstiger und sicherer. Die Abrech- nung läuft bequem über den Vermieter. In den letzten Jahren waren die Kosten trotz der vola- tilen Bedingungen erstaunlich stabil – erfreulich aus Sicht unserer dreiköpfigen Familie.“ PEGGY GIEBICHENSTEIN LORENZ RODER „Beim Hausbau war uns eine zukunftsfähige und unabhängige Wärmever- sorgung sehr wichtig. Doch trotz einiger Vor- behalte gegenüber der- Wärmepumpe – bezüglich Verbrauch und Lautstärke – haben wir uns bewusst dafür entschieden. Nach über zwei Jahren sind wir sehr zufrieden: Sie läuft zuverlässig und leise. Praktisch ist, dass wir den Großteil des benö- tigten Stroms mit unserer Solaranlage selbst erzeugen und so die Kosten niedrig halten. Ich kann nur empfehlen, auf eine gute Beratung und eine fachgerechte Installation zu achten, dann steht dem Heizen mit der Wärmepumpe nichts im Weg.“ „Die Sanierung unseres Hau- ses von 1936 war eine He- rausforderung – vor allem wegen der gestiegenen Kosten während der Coro- napandemie. Die Entschei- dung für Fassadendämmung, Wärmepumpe und Flächenhei- zung, war aber richtig. Ich kann allen, die sich nicht vor Baustellen scheuen, nur ra- ten, mutig zu modernisieren. Unser Haus ist nun nicht nur energieeffizient, sondern auch ein Wohlfühlort.“ NICO MALBERG „Wir haben unser Balkon- kraftwerk 2023 instal- liert. Auch wenn uns klar war, dass sich die Inves- tition als Mieter finanzi- ell nicht wirklich rechnet, stand unser Beitrag zum Umweltschutz im Vordergrund. Technisch lief alles problemlos, auch die Anmel- dung bei der Energieversorgung Halle Netz GmbH war einfach. Die Stromersparnis ist zwar gering – das Gefühl, selbst Strom zu erzeugen, macht trotzdem Freude.“ ANONYM „Unsere Kombination aus Wärmepumpe, Photovol- taik und Batteriespeicher ist ein intelligentes Ener- giemanagement-System: Die Technik sorgt automa- tisch dafür, dass Wärme- pumpe, Waschmaschine und E-Auto laden oder laufen, wenn viel Sonnen- strom vorhanden oder der Netzstrom günstig ist. Das spart nicht nur Geld, sondern erhöht den Komfort. Mein Tipp: Es gibt Förderpro- gramme, die bei der Finanzierung unterstützen.“ ROBERT MÖBES

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Datenspende | 1717 WÄRMEWENDE WIR HABEN DEN PLAN, SIE DAS PLUS! Ihre Gebäudedaten machen den Kommunalen Wärmeplan passgenau. Liebe Leserinnen und Leser, bis 2045 soll Halle klimaneutral heizen und Deutschland will unabhängiger von Energieim- porten werden – bezahlbar, sauber und zuver- lässig. Die Stadt Halle (Saale), die Energie-Initia- tive und die EVH haben dafür den Kommunalen Wärmeplan entwickelt. Er zeigt, mit welchen Schritten, mit welchem Zeitplan und mit wel- chen Technologien das in den Straßen und Stadt- vierteln erreicht werden kann. Die Umsetzung ist eine sehr große Herausforderung für Halle. Entscheidend für einen guten Plan ist eine gute Datengrundlage. Sie können dieses Fundament noch stärker machen: Mit wenigen freiwilligen Angaben zum Beispiel zum Baujahr, zur Wohn- fläche und zur Heiztechnik Ihres Gebäudes hel- fen Sie uns, den digitalen Zwilling der Stadt zu verfeinern. Dieser ist ein datenschutzkonformes Abbild aller Gebäude und der Energieinfrastruk- tur, in dem Bedarf und Verbrauch, Heizsystem und Gebäudeeigenschaften zusammenfließen. Auf dieser Basis kann die zukünftige Wärmever- sorgung der Stadt simuliert werden. Jede Infor- mation schärft die Prognosen, erleichtert die Modellierung und liefert Ihnen künftig passge- naue Wärmeversorgungslösungen. Kurz gesagt: Der Kommunale Wärmeplan steht – Ihre Auskunft macht ihn noch genauer. Wie das aussehen kann, sehen Sie am Beispiel unten. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihr Engage- ment! Matthias Lux René Walther Geschäftsführer Stadtwerke Halle GmbH Datenbeispiel für das SWH-Gebäude „Spitze“ Wir freuen uns, wenn auch Sie uns Ihre Informationen zur Ver- fügung stellen: www.evh.de/ produkte-und- kundenservice/ waerme/digitale- helfer/datenspende WÄRMEBEDARF JE GEBÄUDE IN KWH/A HEIZUNGSTECHNOLOGIE & ENERGIETRÄGER 1.195.176 1.246.530 Fernwärme Fernwärme NUTZFLÄCHE IN M2 ANZAHL DER WOHNEINHEITEN 9.342 10.327 k. A. 0 GEBÄUDETYP k. A. Gewerbe GESCHOSSANZAHL k. A. 4 BAUJAHR SANIERUNGSZUSTAND k. A. 1997 k. A. Teilmodernisiert HEIZUNGSALTER SANIERUNGSJAHR k. A. 1997 k. A. 2021 Bornknechtstraße 5 ERGEBNIS CO2 26,02 24,55 2 /M² Daten aus dem GebäudeAtlas Empirische Daten (2024) durch Datenspende

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18 | SWH. Mein Magazin | Sonderausgabe 2025 18 Zukunftsvision Zukunftsvision für 2040 So könnte unsere Stadt in Zukunft aussehen. Halle (Saale) hat sich ein ehrgeiziges Ziel ge- setzt: Bereits fünf Jahre früher als gesetzlich gefordert, wollen wir klimaneutral sein. Die kommunale Wärmeplanung, die auf den bun- desweiten Vorgaben bis 2045 basiert, ist unser Werkzeug, um dieses Ziel für die Wärmever- sorgung zu erreichen. So stellen wir uns 2040 vor: Halle (Saale) nutzt vollständig treibhausgas- neutrale Wärmequellen für die Wärmeversor- gung. Intelligente Netze und Speichersysteme verteilen die Wärme im Winter und die Kälte im Sommer, und versorgen so alle Gebäude be- darfsgerecht. Energieeffiziente Gebäude und umweltbewusste Personen tragen ihren Teil zum Klimaschutz bei. Die Wärmeversorgung ist nachhaltig, bezahlbar und sicher. Sanierung und Effizienz: Dämmung, neue Fens- ter und Wärmerückgewinnung senken den Wär- mebedarf der Gebäude enorm. Eine digitale Ge- bäudesteuerung in Kombination mit Speichern erhöht nicht nur die Energieeffizienz, sondern spart auch Heizkosten. Beteiligung und Akzeptanz: Dank der Wärmeer- zeugung vor Ort und der aktiven Mitgestaltung bei der Wärmewende ist die Wärmeversorgung bezahlbar, sozial gerecht und damit in der Stadt- gesellschaft akzeptiert. Durch Einbindung al- ler Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, Mieterinnen und Mieter sowie den Umsetzen- den gelingt der Ausstieg aus der fossilen Wärme- versorgung sicher, gerecht und nachhaltig. Welche Maßnahmen könnten uns helfen? Welche Vorteile würde das bringen? Fernwärme als Rückgrat: Das Wärmenetz ist im urbanen Raum massiv ausgebaut und versorgt gut ein Drittel der Stadt. Fernwärme wird aus Umwelt- und Abwärme erzeugt. Durch Geother- mie und Großwärmepumpen ist sie klimaneu- tral, kostengünstig und unabhängig von Energie- importen. Die Verteilung erfolgt durch ein intel- ligentes Netz und mit niedrigen Temperaturen. Erneuerbare Energien: Egal ob im Energiepark oder in einzelnen Gebäuden – spätestens 2045 setzt die künftige Wärmeversorgung auf vielfäl- tige, treibhausgasneutrale Quellen, darunter So- larthermie, Geothermie, Abwärme aus Industrie, Flussthermie (Saale) und Abwasserwärme. Wärmepumpe und Co.: In Stadtgebieten, in de- nen ein Fernwärmeanschluss nicht sinnvoll ist, kommen Wärmepumpen und weitere klima- freundliche, individuelle Wärmelösungen zum Einsatz. Sie nutzen Umweltwärme und Öko- strom für die Wärmeversorgung. Versorgungssicherheit: Eine von Öl- und Erd- gasimporten unabhängige Wärmeversorgung sowie eine Vielfalt von Wärmequellen bedeu- tet eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber globalen Energiekrisen. Klimaschutz: Die CO₂-Emissionen der Wärme- versorgung sinken bis 2045 auf nahezu null. Durch die Nutzung von Abwärme werden Res- sourcen gespart. Die zukünftige Wärmeversor- gung schützt die Umwelt und das Klima. Sichere und bezahlbare Wärme: Die Wärmeer- zeugung nutzt lokal verfügbare Energiequellen. Dabei werden nur Maßnahmen umgesetzt, die auch ökonomisch vorteilhaft sind. Die geplan- ten Maßnahmen sorgen für stabile Preise. Mehr Lebensqualität: Saubere Luft, moderne Wohnquartiere und innovative Technologien machen Halle (Saale) noch lebenswerter.

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Kinderseite Wie kommt Wie kommt die Wärme die Wärme in dein Haus? in dein Haus? So können Häuser umwelt- freundlich beheizt werden: FERNWÄRME Über unterirdische Rohre kommt heißes Wasser in die Häuser und erwärmt die Heizungen. Male alle Rohre bunt aus! WÄRMEPUMPE Wärmepumpen holen Wärme aus der Luft, dem Boden oder dem Wasser und bringen sie ins Haus. Findest du alle vier Wärmepumpen? Kreise sie ein! | 1919 K I N D E R Zum Ausmalen und Rätseln SOLARTHERMIE Paneele auf dem Dach sammeln die Sonnenwärme und erwärmen das Wasser, das du für die Heizung und die Dusche nutzen kannst. Wie viele Anlagen findest du? ______ WAS KANNST DU TUN, DAMIT ES ZU HAUSE WARM BLEIBT? INFO Warme Kleidung: Pulli anziehen und die Heizung nur auf mittlere Stufe drehen. Fenster zu, wenn die Heizung an ist: So geht die Wärme nicht nach draußen verloren. Türen schließen: Die Wärme bleibt im Raum, in dem du gerade bist. Richtig Lüften: Die Fenster für wenige Minuten ganz öffnen, statt sie angeklappt zu lassen.

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