01 Januar 2023 SWH. Mein Magazin Neuigkeiten der Stadtwerke Halle: Energie, Wasser + Entsorgung, Mobilität und Services MEHR GRÜN INS NETZ MEHR REGENERATIVE INS NETZ – DAS IST DER SCHLÜSSEL ZUR ENERGIEUNABHÄNGIGKEIT: SONNE, WIND, WASSER. ALLES ZÄHLT. WIE WIR ERNEUERBARE SCHNELLER NUTZBAR MACHEN, WISSEN THOMAS HOLLSTEIN UND OLE BAUMANN. SEITE 14 www.swh.de

Editorial Weniger Gas verbrauchen! Und an morgen denken. Ein Gespräch zur Versorgungssicherheit in Halle (Saale). | 3 EDITORIAL Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Lux (links) und Bürgermeister Egbert Geier informieren zur aktuellen Energielage. Die Lage ist ernst. Weder Deutschland noch Europa standen in der Vergangenheit vor einer solchen ener- giewirtschaftlichen Herausforderung wie heute. Wie ist damit umzugehen und was ist in Zukunft zu tun? Bürgermeister Egbert Geier und der Stadtwerke-Ge- schäftsführer Matthias Lux zur aktuellen Energiekrise. DIE GASPREISBREMSE IST DA UND DIE STROM- PREISBREMSE. KÖNNEN WIR DA NICHT ETWAS AUFATMEN? Egbert Geier: Nein. Energie bleibt auf unabsehbare Zeit weitaus teurer als wir das bisher ge- wohnt waren. Weniger Energie verbrauchen lautet mehr denn je das Gebot der Stunde. Nicht nur, weil es Geld spart und die Umwelt schont, sondern weil es kei- ne Alternative für die Versorgungssicherheit gibt. Jeder nicht verbrannte Kubikmeter Erdgas kann eine mögli- che Mangelsituation verhindern. Um einer Gasmangel- lage vorzubeugen, braucht es Weitsicht und Sparsam- keit von uns allen. Die Hallenserinnen und Hallenser haben dies in den vergangenen Monaten bereits getan, solidarisch und eigenverantwortlich, mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Vernunft. Hier dürfen wir nicht nachlassen, sondern müssen dies im Gegenteil sogar noch verstärken! WAS KANN EINE SOLCHE MANGELLAGE VERHIN- DERN? Matthias Lux: Es sind vier Faktoren entscheidend, damit sie nicht eintritt. Die Gasspeicher müssen gefüllt und die Länder Europas solidarisch sein. Der Gasimport und die Integration der deutschen LNG-Terminals in das Netz müssen funktionieren. Das wird aber nicht ausrei- chen. Wir müssen mindestens 20 Prozent des Gasver- brauchs reduzieren, um den Gasbedarf in diesem Winter zu decken. Überall im Land, also auch in Halle. Und letzt- lich würde auch ein moderater Winter helfen… UND WAS PASSIERT, WENN TROTZDEM EINE GAS- MANGELLAGE AUSGERUFEN WIRD? Egbert Geier: Auch darauf bereiten wir uns selbstverständlich im Kri- senstab der Stadt vor – in enger Abstimmung mit den Stadtwerken und vielen Partnerinnen und Partnern, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Klar ist, der Katas- trophenschutz der Stadt Halle (Saale) könnte die Folgen einer langandauernden Gasmangellage für die Einwoh- nerinnen und Einwohner nur mildern. Deshalb müssen wir gemeinsam alles tun, um sie zu verhindern. Hinwei- se, wie jeder Haushalt privat Vorsorge treffen kann, hat die Stadt auf ihrer Internetseite zusammengestellt. WIE GEHT ES MITTELFRISTIG MIT DER ENERGIE- VERSORGUNG IN HALLE WEITER? Matthias Lux: Ich bin froh, dass wir in unserer Stadt mit der Energie- Initiative über ein Partnernetzwerk verfügen, das ei- nen klaren Fahrplan für das Umsetzen der Energiewen- de vor Ort hat. Gemeinsam bauen wir die regenerative Energieerzeugung mit Hochdruck aus. Bis 2030 wollen wir in Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 800 Megawattpeak investieren. Damit könnte ganz Halle (Saale) mit erneuerbarem Strom versorgt werden. Auch die Fernwärmeerzeugung wird grüner. Mit der Kraft der Saale und geplanten Großwärmepumpen kommen wir hier schrittweise weg vom Gas.

Wir gehen's an! | 5 SPEZIAL Werden wir unsere Wohnung im Winter warm bekommen? Kann ich meine Energierechnung danach bezahlen? Das sind nur zwei Fragen von vielen. Realer oder gefühlter Mangel macht uns Angst. In dieser Situation besinnen sich viele auf bewährte Tugenden: aufs Sparen, Zusammenrücken und anderes probieren. Drei bewährte Mittel, um Krisen zu trotzen. GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle. Sch(l)au-Stübchen. Petra Friebel hat gerade ein älteres Ehepaar nach einem Beratungstermin verab- schiedet. Die beiden wohnen schon mehr als ihr halbes Leben bei der GWG und machen sich zum ersten Mal Sorgen um die Sicherheit der Energieversorgung und darum, ob sie diese morgen bezahlen können. „Spätes- tens mit dem Aktivieren der zweiten Stufe des Gas-Not- fallplans durch die Bundesregierung im Juni des letzten Jahres, häufen sich solche Sorgen in unserer Mieter- schaft“, sagt die Seniorenberaterin. Gemeinsam mit dem Ehepaar ist sie die aktuellen Regelungen durchge- gangen, hat auf die bestehenden Beratungs- und Un- terstützungsangebote verwiesen und darüber disku- tiert, wo sich im Haushalt noch Energie sparen ließe. „Auf den gestiegenen Informationsbedarf und die große Verunsicherung haben wir uns eingestellt“, sagt Petra Friebel, „und versuchen zu helfen, wo es geht“. Konkre- te Informationen rund um Kostensteigerungen und Be- triebskostenabrechnungen sind aber nicht nur im Kun- dencenter verfügbar. Die GWG nutzt alle Kanäle. Wir verstärken unsere Beratungsangebote. So gibt es in der Mieterzeitschrift regelmäßig Ratge- berbeiträge zur Energiethematik, aber auch zum neu- en Wohngeld und Co. In Hausaushängen, Flyern und Videoformaten über Instagram oder YouTube infor- miert Maskottchen Paul Platte zum Energiesparen. Über die GWG-App können Mieterinnen und Mieter je- derzeit ihre Verbräuche einsehen, um sie besser kon- trollieren zu können. Im Kundencenter stehen darüber hinaus Kundenberaterinnen und Kundenberater per- sönlich zu allen Anliegen und Fragen in der aktuellen Situation zur Verfügung und helfen beispielsweise auch beim Finden von Lösungen bei Nachzahlungen. Darüber hinaus erhalten Interessierte in der Sozial- und Migrationsberatung Energiespartipps und es wird gemeinsam nach Lösungen bei finanziellen Problemen und Sorgen gesucht. Das alles sogar mehrsprachig. Auch im Sch(l)au-Stübchen in der Azaleenstraße 24 ist GWG-Senioren- beraterin Petra Friebel für Mieterinnen und Mieter da. IN ALLER KÜRZE: BERATUNG UND UNTERSTÜTZUNG INFO 06122 Halle (Saale) 8.00 - 18.00 Uhr, Freitag von 8.00 - 14.00 Uhr • Kundenservice, Am Bruchsee 14, • Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag von • E-Mail: kundenservice@gwg-halle.de • Telefon-Hotline: (0345) 6923 - 100 • Seniorentreff: Sch(l)au-Stübchen, • Azaleenstraße 24, Montag von 14.00 - 17.00 Uhr, Mittwoch von 14.30 - 16.30 Uhr Informationen und Tipps zu Energiekosten: www.gwg-halle.de/lp/energie

Wir gehen's an! | 7 SPEZIAL Keine Scheu haben, vorab informieren und dann einen Termin vereinbaren - das empfehlen die Mitarbeitenden der Wohngeldstelle Halle (Saale). Wir verkürzen die Wege zum Wohngeld. Stadtverwaltung Halle. Abteilung Wohngeld. Es gehörte zu den posi- tiven Nachrichten Ende letzen Jah- res, mit dem Wohngeld-Plus-Ge- setz erhalten seit Januar deutlich mehr Menschen ein höheres oder überhaupt Wohngeld. Waren in Halle (Saale) 2022 noch 3.400 Haus- halte bezugsberechtigt, wird die Zahl in diesem Jahr voraussichtlich auf über 10.000 steigen. Gut für Einwohnerinnen und Einwohner – eine Herausforderung für die Ver- waltung. Folglich wächst der Infor- mationsbedarf. Die Telefonhotline steht deshalb zurzeit auch kaum still. Weil es dauern kann, bis man hier freie Ansprechpersonen er- reicht, gibt Pressesprecher Drago Bock einen Ausblick zu allen aktuel- len und geplanten Angeboten: „Um einen Überblick zur Wohngeldre- form 2023 zu erhalten und den vor- läufigen Wohngeldanspruch oder mögliche Heizkostenzuschüsse zu prüfen, empfehlen wir, zunächst den Wohngeldrechner zu nutzen. Danach helfen Telefonhotline aber auch das Funktionspostfach wohn- geld@halle.de.“ Alle eingehenden Fragen zum Wohngeld oder deren Beantragung werden an die zustän- dige Sachbearbeitung weitergelei- tet und dort beantwortet. Direkte Beratungstermine vereinbaren. „Darüber hinaus können direkte Be- ratungstermine mit der Abteilung Wohngeld vereinbart werden“, er- gänzt Drago Bock. Um auch hier die Wartezeiten zu verkürzen, ist es Ziel der Stadt, vorbehaltlich der Haus- haltsgenehmigung durch die Kom- munalaufsicht, den Bereich durch zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verstärken. Erwartet wird außerdem im Zuge der Verwal- tungsdigitalisierung, dass das Land Sachsen-Anhalt Grundlagen für die Einführung des „Digitalen Wohn- geld-Antrags“ schafft. Hilfe gibt es darüber hinaus auch bei den städti- schen Wohnungsgesellschaften HWG und GWG. IN ALLER KÜRZE: WOHNGELD-PLUS INFO Südpromenade 30: Sprechzeiten mit vorheriger Termin- vereinbarung, Tel.: (0345) 221 - 5570 Montag: 9.00 - 12.30 Uhr, • Abteilung Wohngeld der Stadt Halle (Saale), Dienstag: 13.00 - 17.30 Uhr, Mittwoch: geschlossen, Donnerstag: 9.00 - 12.30 Uhr, Freitag: geschlossen • E-Mail: Wohngeld@halle.de • Telefon-Hotline: • (0345) 221 - 5570, Montag bis Donnerstag: von 9.00 - 15.00 Uhr, Freitag: 9.00 - 12.00 Uhr Ihr Wohngeldrechner: www.wohngeld.org/wohngeldrechner

Wir gehen's an! Wir wollen den Sportbetrieb sichern. | 9 SPEZIAL Sportverein Halle e. V. Boxhalle am Kreuzvorwerk. Inzwischen ist es später Nachmittag. Die Boxhalle füllt sich. Gleich beginnt das Trai- ning der Kindergruppe von Helene Milling und Susanne Döring. Vorher schaut Ingo Michalak noch einmal kurz vorbei, um mit den Trainerin- nen die veränderten Hallenzeiten abzustimmen und einen Blick dar- auf zu werfen, wie sich der Energie- verbrauch im letzten Monat entwi- ckelt hat. Der Hauptgeschäftsführer des SV Halle e. V. hat aktuell ein Ziel: „Trotz vieler Ungewissheiten und steigender Energiepreise wol- len wir alles tun, um den Sportbe- trieb aufrecht zu erhalten.“ „Sparen fängt im Kleinen an.“ Bessere Hallenauslastung, konzentrierte Trainingszeiten, Intervallbetrieb beim Duschen – der SV Halle stellt alles auf den Prüfstand, was beim Einsparen von Energie hilft. Dafür stimmen sich Ingo Michalak (rechts) und seine Trainerinnen regelmäßig ab. Alleine beim SV trainieren momen- tan knapp 4.000 Sportlerinnen und Sportler vom Kind bis ins hohe Alter, die meisten in ihrer Freizeit. Ingo Michalak hat mit seinem Team früh einen Energie-Plan für die selbst betriebenen Sporthallen wie die am Kreuzvorwerk entwickelt. Aber auch Verhaltensregeln für die in der Stadt genutzten Einrichtungen festgelegt: „Kurzfristig setzen wir darauf, mindestens 15 Prozent Energie zu sparen und koppeln das mit einer Strategie, die langfristig auch beim Betrieb der Sportstätten auf regenerative Energien setzt.“ Dabei habe man selbst gestaunt, was und wie man kurzfristig Energie einspa- ren kann. „Bessere Hallenauslastungen und konzent- rierte Trainingszeiten gehören ebenso dazu, wie der ge- rade begonnene und Anfang des Jahres 2023 komplett vollzogene Leuchtmittelaustauch in den Hallen des Kreuzvorwerks. Auch die Duschen wurden überall auf Intervallbetrieb umgestellt. Hinzu kommt verändertes Verhalten im Kleinen: Tür zu und Licht aus, wenn der Raum verlassen wird.“ Auch wenn Ingo Michalak die aktuelle Versorgung mit Fernwärme für einen Segen in der Krise hält, horcht er bei den generellen Energie- preisprognosen auf. Auch für den Sportstättenbetrieb werde es neben der Fernwärmeversorgung immer wichtiger, regenerative Energiequellen zu erschließen. Deshalb erwartet er auch neue Ideen und Programme von der Politik. „Die sollten es Vereinen ermöglichen, die Eigenerzeugung bei den selbst bewirtschafteten Sportstätten voranzutreiben. Wenn man bedenkt, dass es allein in Halle (Saale) über 200 Sportvereine und da- von 50 mit eigenen Sportstätten gibt, ahnt man, wel- cher Schub für die Erneuerbaren danach möglich wäre.“ IN ALLER KÜRZE: GEMEINSAM BEWEGEN INFO • Verein: knapp 4.000 Mitglieder betreiben gemeinsam Kinder-, Breiten-, Gesundheits- und Freizeitsport oder auch Leistungssport • Sportarten: Basketball, Boxen, Judo, Leicht- athletik, Moderner Fünfkampf, Rehabilita- tions- und Behindertensport, Rhythmische Sportgymnastik, Ringen, Rudern (HRV Böllberg/Nelson), Schwimmen, Triathlon, Turnen männlich, Turnen, Volleyball, Wasser- ball, Wasserspringen • Kontakt: Sportverein Halle • Weitere Informationen: e. V., Kreuzvorwerk 22, 06120 Halle (Saale) www.sv-halle.de

Online sparen Digital achtsam sein Energie einsparen geht auch online. | 11 SPEZIAL Es ist sinnvoll, das digitale Verhalten der gesamten Familie auf den Prüfstand zu stellen. Schon in kleinen Änderungen kann großes Einsparpotenzial stecken. Schnell noch eine E-Mail schrei- ben, den Sprachassistenten nach der Wettervorhersage fragen, die Lieblingsmusik streamen, sich per Messenger verabreden, online ein- kaufen… Das Internet ist aus unse- rem Leben nicht mehr wegzuden- ken. Bequem, aber stromintensiv. Wenn hier alle achtsam sind, spart das viel Energie. Gut für die Um- welt und den Gelbeutel. Im Haus- halt gehört die Unterhaltungselek- tronik zu den größten Energiefres- sern. Aber nicht nur dort. Allein in Deutschland benötigen die Rechen- zentren mitsamt ihrer Infrastruktur, den Servern, Speichern und Netz- werken jährlich 13 Terawattstun- den Strom. So verbraucht eine ein- zelne Suchanfrage etwa 0,03 Kilo- wattstunden (kWh) Energie. Klingt wenig, aber die Summe macht es. Allein 66 Millionen Deutsche nut- zen das Internet. Multipliziert ergibt das 1.980.000 kWh pro Tag. Das ent- spricht dem Jahresverbrauch von gut 600 Vier-Personen-Haushalten. Mit einigen Tipps kann man auch online Energie sparen und somit den CO2-Ausstoß verringern: SURFEN, ZOCKEN, SHOPPEN: Mobile Geräte nutzen und nicht den Computer mit Tower. Handy oder Tablet verbrauchen trotz täglichem Laden weniger Strom. TIPPS AKKU SCHONEN: Helligkeit des Displays regulieren, Energiesparmodus nutzen, Apps ohne Hintergrund- aktualisierung einstellen. STREAMEN: Lieblingsserien herunterladen, Autoplay ausschalten und Videos mit geringerer Auflösung schauen. Das spart nicht nur mobile Daten, sondern auch jede Menge Energie. DIGITAL AUFRÄUMEN: Mails und Cloud-Inhalte regelmäßig löschen, wichtige Daten auf externen Datenträgern abspeichern, Newsletter abbestellen. All das bedeutet weniger Ballast für Sie und einen geringeren Energieverbrauch. STECKER ZIEHEN: Geräte ausschalten statt nur auf Standby, Ladekabel aus der Steckdose ziehen, WLAN deaktivieren, alternativ: Zeitschalt-Stecker nutzen.

Herausforderung | 13 SPEZIAL synthetisches Gas umstellen. Der Schlüssel dafür heißt „Power-to-Gas“. Aus Ökostrom wird dann Wasserstoff und schließlich Methangas hergestellt. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, aber daran wird in Deutschland und auch in Halle (Saale) konkret gearbeitet. Gemeinsam stark. Gegenwärtig allerdings beherrscht die Energiekrise die Arbeit des Bündnisses. Die Energiepreisexplosion trifft Unternehmen wie Bevölkerung. Die Kompensations- möglichkeiten sind weitgehend ausgeschöpft. Transpa- renter und ständiger Austausch zu Preisentwicklungen, zu Kommunikation mit Verbänden und Forderungen an die Politik, stehen seit Ausbruch der Energiekrise im Mit- telpunkt. Dank des gemeinsamen strategischen Agierens der Partnerinnen und Partner sind bei der Fernwärme- versorgung längerfristige Einkaufsstrategien möglich. Die Preise steigen im Jahresvergleich so weniger stark. Auch deshalb wird die hallesche Fernwärme, wie bereits 2022, weiterhin zu einer der günstigsten in ganz Deutschland zählen. Auf kurzem Weg verständigen sich die Mitglieder darüber hinaus auch zu Lösungen, die die Versorgungssi- cherheit auch in Notfällen gewährleisten sollen. So wer- den etwa gegenwärtig ausgewählte bestehende Gasan- schlüsse mit parallelen Heizölanlagen kombiniert. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie im Ernstfall die Versorgung mit Wärme zusätzlich abgesichert wird – in diesem Fall für den Bergzoo Halle, die Verlagsgebäude der Mitteldeut- schen Zeitung und die Halloren Schokoladenfabrik. Gruppenfoto zur Gründung der Energie-Initiative Halle (Saale) 2016. Bündnis wächst weiter: Neue Partner*innen für die Energiewende in Halle: Im Oktober 2022 schlossen sich das Universitätsklinikum Halle (Saale), die Wohnungs- genossenschaft Halle-Süd e. G. und die LEUWO Leuna- Wohnungsgesellschaft mbH der Energie-Initiative Halle (Saale) an. FAHRPLAN ZUR KLIMANEUTRALITÄT INFO Noch vor 2045 soll Halle (Saale) klimaneutral wer- den. Das ist Ziel der Energie-Initiative. Deswegen investieren die beteiligten Unternehmen und In- stitutionen in Projekte mit möglichst großem öko- logischen Mehrwert, die wirtschaftlich und tech- nologisch sinnvoll machbar sind. In welchen Berei- chen das mit welchen Maßnahmen geschehen soll, hat die Initiative in einem Fahrplan, der „Roadmap 2045“, festgehalten. www.energieinitiative-halle.de/ aktuelles/publikationen

für Halle. | 15 SPEZIAL Statikgutachten, beginnt die Planung“, sagt Thomas Hollstein. Etwa ab dem zweiten Quartal 2023 – wenn es wieder freie Montagekapazitäten gibt – werden in der Saalestadt weitere Dachanlagen umgesetzt. Der Leiter Regenerative Energien bei der EVH verweist dabei auch auf das erste sogenannte Mieterstrom-Projekt. Ende November 2022 wurde auf Gebäuden der Halleschen Wohnungsgenossenschaft FREIHEIT eG in der Robert- Koch-Straße eine Aufdachanlage mit einer Leistung von 40 Kilowattpeak installiert. Direkt vom Dach beliefert die EVH zukünftig die Mieterinnen und Mieter mit nach- haltig erzeugtem Strom. Ähnliche Referenzanlagen, so weiß es EVH-Mieterstrom-Experte Ole Baumann, sind bereits mit der GWG Gesellschaft für Wohn- und Gewer- beimmobilien Halle-Neustadt mbH, der Bau- und Woh- nungsgenossenschaft Halle-Merseburg eG (BWG) und der FROHE ZUKUNFT Wohnungsgenossenschaft eG ge- plant, um nur drei Beispiele zu nennen. Beteiligung erwünscht. Übrigens: Um allen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv an der urbanen Energiewende zu beteiligen sowie von dieser zu profitieren, legte die EVH bereits zwei Run- den von festverzinsten Energiesparbriefen auf. Mit de- nen beteiligen sich Hallenserinnen und Hallenser finan- ziell an Erneuerbare-Energien-Anlagen der EVH. Dass all das in Summe der richtige Weg und gut fürs Klima ist, belegen die Zahlen: Aktuell produzieren die EVH und ihre Partnerinnen und Partner mit 16 Photovoltaik-An- lagen in Halle (Saale) und 26 überregionalen Anlagen inzwischen über 100 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Das spart jährlich nicht nur 48.000 Tonnen CO2 – geht man von einem Stromverbrauch von etwa 1.800 Kilo- wattstunden für einen Zwei-Personen-Haushalt aus, können mit der grünen Energie bereits etwa 50.000 Haushalte im Jahr versorgt werden. Und ein Blick in die nahe Zukunft sagt: Bis 2030 wollen wir in Photovoltaik- anlagen mit einer Leistung von 800 Megawattpeak in- vestieren. Ganz Halle könnte dann mit erneuerbarem Strom versorgt werden. Mehr Informationen zum Solar- masterplan finden Sie unter: www.evh.de/pdf-solar-masterplan INFO SOLAR AUFS DACH? DA MUSS ALLES STIMMEN: Von der Statik des Daches über die Dacheindeckung bis hin zum Brandschutz gibt es viele Kriterien, die darüber entscheiden, ob eine PV-Anlage überhaupt machbar ist und vor allem, was sie kostet. Einige dieser Kriterien können zu technischen und/oder wirtschaftlichen Aus- schlusskriterien werden. GROSS RECHNET SICH: Um jährlich eine Tonne CO2 einzusparen, ist bei Großanlagen – wie etwa Phönix – der Einsatz von 1.300 Euro nötig. Bei klei- neren Aufdachanlagen müssen derzeit 4.500 Euro je gesparter Tonne CO2 investiert werden. Zudem tragen letztere nur wenig zur effektiven CO2-Ein- sparung bei.

Mobil vernetzt in die Zukunft | 17 INFO STECKBRIEF TINA Typ MGT-M, 3-teilig: • 30 Meter Fahrzeuglänge • 166 Fahrgäste • 64 Sitzplätze Typ MGT-XL, 5-teilig: • 45 Meter Fahrzeuglänge • 267 Fahrgäste • 128 Sitzplätze NEUBAU ELISABETHBRÜCKE Voraussichtlich im März 2023 starten die Bauarbeiten zum Neubau der Eli- sabethbrücke, welcher durch massi- ve Flutschäden notwendig geworden ist. Bitte achten Sie auf die aktuellen Nachrichten für Streckenbetrieb und Schienenersatzverkehr (SEV) rund um den Fahrplanwechsel am 27. Feb- ruar. Die Brücke wird voraussichtlich bis Oktober 2024 fertiggestellt sein. MOBILE HILFE IM ALLTAG Infos immer im Blick: Fahrgastinformationsanzeigen sind in allen Türbereichen installiert. angenehme Temperatur im Fahr- zeug gewährleistet“, so Uwe Winkler. Mehr Verkehrs- und Fahrgastsicherheit. TINA sorgt für mehr Sicherheit im Ver- kehr und für Fahrgäste, zum Beispiel mit den modernen LED-Leuchten und dem Türtaster mit Leuchtkranz. Statt Außenspiegel werden Kameras und Monitore genutzt, die mehr Möglich- keiten zur Beobachtung des Ein- und Ausstiegs der Fahrgäste bieten. In- novative Fahrassistenzsysteme hel- fen zukünftig Unfälle zu vermeiden. Für einen besseren Halt sind im De- ckenbereich beidseitig sowie an den Wagenübergängen zusätzliche Fest- haltemöglichkeiten vorgesehen. Für kleinere Fahrgäste werden die Fest- haltemöglichkeiten im Deckenbe- reich durch zusätzlich angebrachte Halteschlaufen verbessert. Die neuen Bahnen werden also die ÖPNV-Quali- tät weiter ausbauen sowie die Klima- neutralität und die Mobilitätswende in Halle (Saale) weiter vorantreiben. Das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle (Saale) finanzieren die Ge- samtinvestition von 168 Millionen Euro mit einem Zuwendungsanteil von 60 Prozent. Der Eigenanteil der HAVAG und der Stadtwerke Halle be- trägt 40 Prozent. Mehr Informationen: www.havag.com/ unternehmen/aktio- nen/neue-bahnen Wussten Sie schon? Von Montag bis Freitag können Sie im Buchungszeit- raum von 8.00 bis 16.00 Uhr im gesam- ten Stadtgebiet von Halle den Service „Mobilitätshelfer in Bus und Bahn“ in- dividuell buchen. Dieses Angebot wen- det sich an mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, Senioren sowie Schul- und Hortgruppen. Buchen Sie unser freund- liches Betreuungspersonal für Ein- und Ausstiegshilfe, Orientierung im Stre- ckennetz und Unter- stützung bis zur Tür Ih- rer Wohnung, medizi- nischen Einrichtungen oder Behörden. Buchung unter: Tel: (0345) 581 - 56 08 oder E-Mail: begleitservice@havag. com | Mehr Infos: www.havag.com/ kundenservice/fahrgastinfo/mobihelfer

aus Bioabfall | 19 Umweltkalender 2023 Auch im neuen HWS-Umweltkalender ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft das Leitthema. Ob Altglas, Restmüll, Biomüll, Elektroschrott oder Altreifen – die Abfallarten sind im Kalender mit bekannten Halle-Motiven kreativ in Szene gesetzt. Sie haben noch keinen Umweltkalen- der erhalten? Dann füllen Sie unser Formular aus und wir senden Ihnen die gewünschten Exemplare per Post zu. Kleine Mengen des Kalenders erhalten Sie im Kunden- center der Stadtwerke Halle, auf den Wertstoffmärk- ten sowie im Kundenservice der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft (HWS) in der Äußeren Hordorfer Straße. Kalender bestellen: www.hws-halle.de/umweltkalender WAS GEHÖRT IN DIE BIOTONNE? INFO Reste von Obst und Gemüse, Eierschalen, ver- welkte Blumen, Kaffee- und Teesatz einschließ- lich Filterpapier, Gartenabfälle, Fischgräten, ungekochte Küchenabfälle und Küchenpapier DAS NICHT: Kunststofftüten, auch sogenannte „kompostier- bare“, Dosen, Metalle, verpackte Lebensmittel, Getränkekartons, Glas und Keramik, Textilien und Leder, gekochte Küchenabfälle, Speisereste ABFALLKREISLAUF ABFALLKREISLAUF BIOMÜLL BIOMÜLL In organischen Abfällen steckt viel Energie, die Sie nutzbar machen können. Deshalb gehört al- les Organische in die braune Tonne. Nach der Lee- rung durch die Hallesche Wasser und Stadtwirt- schaft werden die Bioabfälle einer Biogasanlage zugeführt. Hier entsteht durch anaerobe Vergä- rung „unter Ausschluss von Sauerstoff“ Biogas. Der größte Anteil dieses Gasgemisches ist Methan, welches verarbeitet einem Blockheizkraftwerk zu- geführt wird, um Strom und Wärme zu erzeugen. Der Gärrest aus der Biogasanlage wird zur Her- stellung von Dünger und Kompost genutzt.

Bunte Welten entdecken: Die Kinderstadt Halle fand 2022 wieder in gewohnter Form vom 24. Juni bis 30. Juli statt. Die nächste Kinderstadt ist für den Sommer 2024 geplant.

detektiv | 23 l n e e H - a tt o L n e t l a h r e l i i e p S n e e J . e b a g s u A n e t z t e l r e d n i i e t i e s r e d n K r e d f u a g n u s ö L e g ti h c i r e d r a w m k 0 0 2 ) A ( : L E I P S N N W E G I i m e d s u a t r o w s g n u s ö L s a D : s s a p s l e s t ä R m o v i n e n n * r e n n w e G i . ) 8 ( r e m m a H e s i u L - i b u R d n u , ) 7 ( g r e b h o r F s e n n a H , ) 1 1 ( m m a D n e g r ü J - s n a H d n u a k c i l P r e t n ü G l , e h a K a s s i r a L t e k a P e k r e w t d a t S n e e i j n e b a h n e n n o w e G . G N U G R O S T N E e t e t u a l n i z a g a M n e t z t e l - i l z r e H . n e n n o w e g r e m a r K i z n e H d n u l i e K i a n e X l , a d e B i d e i r f n W n e b a h n o ti a t s e d a L e s o l l e b a k e t r a m s e n e i s l i e w e J . r e g r e p s m a R ? n e h c a m t i m i r e d e w u D t s l l i W . t k c i h c s e g u z n e d r e w e s i e r P i e D . i n e n n * r e n n w e G i n e n e l k i d n u n e ß o r g n e l l a h c s n u w k c ü G l n e h c - A H n e d n i , ) 5 e ß a r t s t h c e n k n r o B ( e k r e w t d a t S r e d r e t n e c n e d n u K m i n h i b g i d n u s u a n e l l ü f s u A m e d h c a n n o p u o C n e d i e d e n h c S - a r g o t o f r e d o , ) 2 . S e h e i s ( t s o P r e p n h i e k c i h c s , b a e r a m a y a M m i r e d o t d a t s u e N n i r e d o e p p e r t l l o R r e d n i N R E T N E C - E C V R E S - I G A V l . 3 2 0 2 r a u r b e F . 8 2 r e d t s i s s u h c s e d n e s n i E . e d h w s @ n i z a g a m n e m n a . i l i a M - E r e p n h i e d n e s d n u n o p u o C n e d e r e fi BIST DU EIN ENERGIEDETEKTIV? INFO Beim Zähneputzen, Kochen, Waschen oder Heizen: Strom und Wasser brauchen wir für unser tägliches Leben. Strom kommt nicht einfach so aus der Steckdose – er muss zuvor erst noch aus Kohle, Öl, Gas, Wind, Wasser oder Sonne gewonnen werden. Auch Wasser kommt nicht einfach so aus der Leitung – es muss zu- vor aufbereitet, transportiert und ggf. erhitzt werden. Mit dem Einsparen von Energie bzw. Ressourcen kann jede und jeder Einzel- ne von euch etwas zum Klimaschutz beitragen. Je weniger ver- braucht wird, desto besser ist das für unsere Umwelt, das Klima und den Geldbeutel von Mama und Papa. Jetzt seid ihr am Zug. Seht euch das Wimmelbild an und kreist alle Energiefresser ein: Wo sollte man Strom bzw. Wasser sparen? Durch welche Aktivitäten (z. B. Tür schließen, Geräte ausschalten) kann man noch einsparen? PREISFRAGE: Wie viel Strom wird durchschnittlich in einem Haushalt für Beleuchtung verbraucht? A 5% (200 kWh) oder B 10% (400 kWh) Trage hier die richtige Anwort ein, und du gewinnst mit etwas Glück eines von drei lustigen Spielen. Name Vorname Alter Straße, Hausnummer PLZ, Ort