Abfallwirtschaft Halle-Lochau | 15 22. Juni 2019 Umwelttag auf dem Marktplatz Müll wird nicht mehr deponiert, sondern getrennt, verstromt oder recycelt. Lohnt es sich wirklich, dass ich trenne? Die Aufbereitung des Restmülls und warum Mülltrennung wichtig ist Alles was in Halle als Restmüll in den grauen Tonnen lan- det, wird bei der RAB GmbH am Standort des Deponie- geländes Halle-Lochau aufbereitet. Wir zeigen, wohin der Müll geht, wenn die Tonne abgeholt wird. Wie viel Restmüll produzieren die Hallenser eigentlich im Schnitt? Durchschnittlich liefert die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH, die die Tonnen leert, bei der RAB GmbH 200 Tonnen Restmüll und 30 Tonnen Sperrmüll ab – jeden Tag. Bei der RAB GmbH, einem Unternehmen der Stadtwerke Halle, wird der gesamte hallesche Restmüll sor- tiert und aufbereitet. Wenn der Müll an der Anlage an- kommt, wird er zunächst verwogen und anschließend in der Anlieferhalle entladen sowie vorgesichtet. Im ersten Be- handlungsschritt führt ein Elektrobagger den Müll einem Vor-Zerkleinerer zu. Hier erfolgt die Zerlegung aller Be- standteile auf eine Größe bis maximal 250 Millimeter. Im Folgenden durchläuft der Müll verschiedene Aufberei- tungsstufen bzw. Aggregate wie z. B. Siebe, Metallsepara- toren und Windsichter. Letzteres Aggregat dient dazu, schweres Material (z. B. mineralische Bestandteile) und leichtes (z. B. Folien) zu trennen. Am Ende der Verarbeitung entstehen verschiedene Wert- stoffströme. Während Metalle wie Eisen, Alu, Messing und Kupfer entsprechenden Hütten bzw. Stahlwerken zugeführt werden, wird in der Anlage auch der biologisch abbaubare Anteil im Restmüll (z. B. Lebensmittelreste) separiert und einer Vergärungsanlage zugeführt. Hier wird unter ande- rem Strom aus dem Material gewonnen. Daneben wird ein anderer Teil des aufbereiteten Restmülls als sogenannter Ersatzbrennstoff in Kraftwerken eingesetzt und ersetzt dort Primärenergieträger wie Kohle. Wichtig ist, dass in dem Er- satzbrennstoff keine Schadstoffe mehr enthalten sein dür- fen und die strengen Grenzwerte eingehalten werden. Un- ser Müll wird also nicht deponiert (seit 2005 verboten), sondern u. a. zur Stromerzeugung eingesetzt. Was ist eigentlich Restmüll? Dazu gehört das, was nicht in die gelbe Plastik-, die blaue Papier-, die braune Biotonne oder in Glascontainern bzw. per Sperrmüllsammlung sor- tiert werden kann. Also: Asche (nur abgekühlt!), Porzellan- und Keramikscherben, Staubsaugerbeutel, Wegwerf- windeln, Hygieneartikel, Lumpen, verschmutztes Papier, Butterbrotpapier, alte Tapete, Gummi- und Kabelreste, usw. Wichtig! Eine gute Mülltrennung ist die Voraussetzung dafür, dass ein hochwertiges Recycling z. B. von Pappe, Metall, Plas- tik oder Glas möglich wird. Mehr Recycling heißt also weniger Verbrennung. Umso weniger CO2 entweicht in die Atmosphä- re! Sehr wichtig ist auch die Biotonne: Aus Biomüll wird ver- strombares Biogas mit Top-CO2-Bilanz. Trennen lohnt sich also.